Es gleicht zunehmend einer Achterbahnfahrt bei ThyssenKrupp. Am gestrigen Handelstag verlor die Aktie rund 2,5 Prozent und ging mit 11,75 Euro aus dem XETRA-Handel. Der deutsche Stahlkonzern möchte sich grundlegend neu ausrichten und treibt dabei einen radikalen Umbau voran. Dies ist jedoch mit einigen Unsicherheiten verbunden. Anleger reagieren dementsprechend. Die Aktie nähert sich nun gefährlich dem Jahrestief bei 11,03 Euro.
Beim Blick auf den Kursverlauf haben ThyssenKrupp-Aktionäre schon seit längerem wenig zu lachen. Seit Mitte 2017 geht es stetig bergab. Die gesamte europäische Stahlindustrie befindet sich seit Monaten in der Krise. Zuletzt belasteten vor allem höhere US-Strafzölle die Branche. Einer der größten Verlierer in Europa ist bislang ThyssenKrupp.
Gelingt der Umbau?
Einziger Lichtblick sind Erwägungen des Managements, die Aufzugsparte Elevator Technology an die Börse zu bringen. Der Kurs sprang daraufhin Anfang Mai in die Höhe. Im Zuge des radikalen Umbaus werden nun Pläne für alle Geschäftsbereiche gemacht. Laut einem Medienbericht ist ThyssenKrupp an einer Übernahme des Wettbewerbers Klöckner & Co interessiert. Die Euphorie hielt sich allerdings in Grenzen, immerhin handelt es sich dabei um einen margenschwachen Bereich.
Weiterhin volatile Angelegenheit
Es bleibt weiter volatil beim deutschen Stahl- und Industriekonzern. Die strategische Neuausrichtung ist immer noch nicht vollkommen bei den Anlegern angekommen. Spätestens mit Bekanntgabe der Zahlen im August dürften dazu weitere Infos bekannt werden. Bis dahin ist ein Test des Mehrjahrestief bei 11,03 nicht ausgeschlossen. Allerdings wird der Konzern aktuell nur noch mit rund 7,3 Milliarden Euro bewertet. Anleger können deshalb weiter auf eine Gegenbewegung setzen.