Elon Musk preist es als die technologische Zukunft und den entscheidenden Wettbewerbsvorteil an, doch für die Kunden scheint es zunehmend ein Albtraum zu sein. Das Prestigeprojekt „Full Self-Driving“ (FSD) schadet der Marke Tesla offenbar mehr, als es nützt. Eine neue Umfrage aus den USA enthüllt nun ein alarmierendes Bild für den E-Auto-Pionier.
Die Ergebnisse der Studie des Beratungsunternehmens Slingshot Strategies dürften in der Tesla-Zentrale für Kopfzerbrechen sorgen. Von 8.000 befragten US-Verbrauchern gaben ganze 35 Prozent an, dass die FSD-Technologie sie eher davon abhalten würde, einen Tesla zu kaufen. Demgegenüber stehen lediglich 14 Prozent, für die das System ein Kaufargument darstellt. Für die Mehrheit von 51 Prozent spielt die Technologie keine Rolle bei der Kaufentscheidung. Noch brisanter: Fast die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass eine Technologie wie FSD gänzlich verboten werden sollte.
Zur Unzeit: Imageschaden und operative Probleme
Diese Zahlen treffen Tesla zur Unzeit. Der Konzern kämpft ohnehin mit einer alternden Modellpalette, zunehmendem Konkurrenzdruck und einer daraus resultierenden Absatzschwäche. Insbesondere in Europa brachen die Verkaufszahlen zuletzt dramatisch ein. Hinzu kommt der wachsende Imageschaden durch die für manche kontroversen öffentlichen Auftritte und politischen Äußerungen von CEO Elon Musk, die potenzielle Käufer zusätzlich verunsichern.
Verzweifelte Marketing-Versuche
Die Tesla-Führungsebene scheint das Problem erkannt zu haben, interpretiert es jedoch als reines Marketingdefizit. Musk selbst räumte kürzlich ein, dass „die große Mehrheit der Leute gar nicht weiß, dass es existiert“. Mit neuen Maßnahmen wie persönlichen Vorführungen bei Service-Terminen und aggressiven Finanzierungsangeboten – wie einer 0-Prozent-Finanzierung bei gleichzeitigem Kauf des FSD-Pakets – versucht der Konzern die Akzeptanz zu steigern.
Auch wenn die Ergebnisse der Studie nicht wirklich Sinn ergeben, da das optional erhältliche FSD-Paket gar nicht bestellt werden muss, wenn man das nicht möchte, ist es natürlich dennoch keine schöne Nachricht zum Ende der Handelswoche. Ein Einstieg in die Tesla-Aktie drängt sich derzeit nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
29.08.2025, 08:40