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08.07.2016 Julia Breuing

Tencent: Nach Supercell der nächste Super-Deal?

Vor kurzem noch hat die Meldung, dass Tencent den Spielehersteller Supercell übernimmt, der Aktie einen ordentlichen Schub verliehen. Nun sucht die Postal Savings Bank of China in Tencent einen Verbündeten in einer ganz anderen Sparte: der Finanzdienstleistung.

Neben Online-Games, Social Network und eCommerce hat sich Tencent in China auch einen Namen am Finanzmarkt gemacht. Zum einen bietet Tencent direkt den Bezahldienst Tenpay an und zum anderen ist Chinas erste „Online-only“-Bank, WeBank, Tencents Tochter. Nun sucht die Private Savings Bank of China, PSBC, Unterstützung bei seinem Investor Tencent um den Schritt der Digitalisierung erfolgreich zu bewältigen.

Bislang ist PSBC eine konventionelle Bank mit einem stark ausgeprägten Filialsystem. Zurzeit noch in staatlichen Händen, steht das IPO der Bank im September an. Tencent investierte im letzten Jahr in einer Pre-IPO-Investmentrunde und dürfte durch das größte IPO seit zwei Jahren profitieren. Allerdings ist neben Tencent auch Alibaba, der größte Konkurrent im Online-Banking-Bereich, in PSBC investiert.

Was bedeuten PSBCs Pläne für Tencent?

Dass sich die PSBC Hilfe von Tencent sucht, zeigt dass die Bank in das Know-How des Unternehmens vertraut. Tencent hat durch Tenpay und WeBank insbesondere im Online-Bereich viel Erfahrung. Allerdings wendete sich die Bank auch an Alibaba für Unterstützung, die mit ihrem Finanz-Arm Ant Finance und dem Bezahldienst Alipay ähnlich aufgestellt sind wie Tencent.
Sollte PSBC es schaffen, ihren großen Kundenstamm in der ländlichen Region dazu bewegen zu können auf Online-Banking umzusteigen, könnten sich auch für WeBank und somit Tencent neue Kunden ergeben.

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Kaufen

Trotz der Meldung verlor die Tencent-Aktie diese Woche leicht um 0,84 Prozent auf 176,80 Hongkong-Dollar. Der Aufwärtstrend bleibt aber weiter intakt. Das Unternehmen ist vielseitig aufgestellt und wird dadurch von Schwankungen in einzelnen Branchen weniger betroffen sein. Durch die nachhaltigen Investitionen dürfte sich die Wachstumsstory des Online-Riesens fortsetzen.
Die Aktie hat derzeit ein 2017er KGV von 26,56. Das japanische Analysehaus Nomura belässt ihre Einschätzung auf Buy mit einem Kursziel von 199 Hongkong-Dollar. Auch DER AKTIONÄR bleibt dabei: die Aktie ist ein Kauf!

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„Wandel durch Handel“, so lautet die Devise, mit der deutsche Unternehmen (gute) Geschäfte mit Diktatoren und Diktaturen machen. Mathias Döpfner hat als junger Journalist diese Devise aus dem Mund von Kanzler Kohl höchstpersönlich gehört. Es hat sich jedoch gezeigt: Dadurch verändert sich nichts zum Besseren, ganz im Gegenteil. Deutschland, der Westen, wir alle machen uns vielmehr von Diktaturen abhängig und damit mitschuldig an Menschenrechtsverletzungen, Gewalt gegen die eigene Bevölkerung, gegen Journalisten, die nur die Wahrheit herausfinden und darüber berichten wollen. Spektakuläre Fälle wie der von Jamal Khashoggi oder Deniz Yücel zeigen: Wir müssen unsere (Handels-)Strategie im Umgang mit Despoten und Diktatoren überdenken.

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