Super Micro Computer hat die Anleger bereits vor einem schwachen Quartal gewarnt. Nun herrscht Gewissheit: Mit der Veröffentlichung der endgültigen Zahlen am Dienstag blieb der Serverhersteller deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel deutlich.
Im dritten Quartal verzeichnete Super Micro einen drastischen Rückgang beim Gewinn: Der Gewinn je Aktie sank von 71 Cent auf nur 18 Cent. Damit lag das Ergebnis klar unter den zuvor gesenkten Analystenschätzungen von 37 Cent. Den Umsatz konnte das Unternehmen zwar von 3,85 Milliarden auf 4,60 Milliarden Dollar steigern, – verfehlte jedoch auch hier die Markterwartungen von 4,76 Milliarden Dollar.
Bereits im Vorfeld hatte das Unternehmen seine Erwartungen für das dritte Quartal gesenkt, woraufhin die Aktie kurzfristig um 12 Prozent eingebrochen war. CEO Charles Liang erklärte, dass wirtschaftliche Unsicherheiten sowie neue US-Zölle auf Importe das Geschäft kurzfristig belasten würden. Damals gab das Unternehmen an, dass der Umsatz im dritten Quartal zwischen 4,5 und 4,6 Milliarden Dollar liegen und der Gewinn pro Aktie zwischen 29 und 31 Cent liegen werde (DER AKTIONÄR berichtete).
Liang betonte am Dienstag zudem, dass ein bedeutender Kunde im dritten Quartal seine Bestellung verschob, um neue Technologien von Nvidia abzuwarten. Mit einer Entscheidung werde im Juni- oder Septemberquartal gerechnet.
Ausblick enttäuscht
Für das laufende vierte Quartal stellt Super Micro einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 40 und 50 Cent bei einem Umsatz von 5,6 bis 6,4 Milliarden Dollar in Aussicht. Die Schätzungen der Analysten lagen deutlich höher – sie erwarteten 69 Cent Gewinn je Aktie und 6,82 Milliarden Dollar Umsatz. Wegen der anhaltenden Unsicherheit verzichtete das Unternehmen auf eine Prognose für das Geschäftsjahr 2026.
Die Aktie von Super Micro steht nach den Q3-Zahlen erneut unter Druck. Nachbörslich ging es um rund fünf Prozent nach unten. Es droht ein Rutsch unter das April-Tief, was die Abwärtsbewegung beschleunigen könnte. Anleger bleiben an der Seitenlinie.