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Foto: Siemens
10.06.2020 Maximilian Völkl

Siemens baut um – worauf Anleger jetzt achten müssen

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Siemens

Der Industriekonzern Siemens baut sein Portfolio seit Jahren um. Das alte Konglomerat verschwindet, der neue Konzern will sich auf Industriedigitalisierung, Intelligente Infrastruktur und das Zuggeschäft fokussieren. Doch die Verflechtungen mit den Töchtern sind noch immer tief, Anleger sollten genau hinsehen.

Viele Töchter hat Siemens im Lauf der Zeit in die Eigenständigkeit geschickt. Bei einigen hat sich der Konzern komplett zurückgezogen – Infineon notiert beispielsweise weiter im DAX, Osram wird vom Rivalen AMS übernommen.

Bei anderen bleibt Siemens ein wichtiger Ankeraktionär. So steuert Siemens Healthineers noch immer wichtige Erträge bei. Die Medizintechniktochter hat sich im Kampf gegen COVID-19 hervorgetan, die Aktie erst kürzlich ein Rekordhoch erreicht. Mittelfristig winkt der DAX-Aufstieg – wenn Siemens die Beteiligung von 85 Prozent herunterschraubt und somit den Streubesitz erhöht. Die Aussichten stimmen.

Siemens Gamesa dagegen ist zuletzt wieder in die roten Zahlen gerutscht. Der Turbinenbauer freut sich zwar über volle Auftragsbücher, hat wegen hausgemachter Probleme aber ähnlich wie der deutsche Wettbewerber Nordex ein Profitabilitätsproblem. Doch Siemens Gamesa soll ohnehin aus dem Portfolio weitergereicht werden. Siemens will die Beteiligung in die neue Tochter Siemens Energy auslagern.

Siemens Energy selbst soll im September an die Börse gehen und per Spin-off an die Altaktionäre verschenkt werden. Bei der Kraftwerks- und Energietochter will Siemens voraussichtlich mit 45 Prozent in die Minderheit gehen – mittelfristig soll der Anteil weiter reduziert werden. Ob das kriselnde Geschäft eigenständig die Wende schafft, ist fraglich. Die Erwartungen sind allerdings niedrig und die ehemalige E.on-Tochter Uniper hat einst vorgemacht, wie aus einer „Resterampe“ eine Erfolgsgeschichte werden kann.

Siemens (WKN: 723610)

Siemens entflechtet sein Portfolio. Noch ist der Konzern aber maßgeblich an vielen Töchtern beteiligt. Bis der Fokus wirklich auf dem neuen Kerngeschäft liegen kann, wird also noch immer einiges an Zeit benötigen. In der Corona-Krise allerdings hat die Konglomeratsstruktur geholfen, Schwächen in einzelnen Teilen zu kompensieren. Die Aktie notiert inzwischen wieder dreistellig. Anleger lassen die Gewinne laufen und ziehen den Stopp auf 80 Euro nach.

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