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06.05.2022 Jan-Paul Fóri

Schlussglocke: US-Indizes weiten Verluste aus, Öl-Aktien bleiben gefragt

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DowJones

Die Wall Street ist auch am Freitag nicht zur Ruhe gekommen. Auch nach dem US-Arbeitsmarktbericht blieben die Anleger in Erwartung weiterer drohender Zinserhöhungen zurückhaltend. Während die wichtigsten US-Indizes an ihre Vortagsverluste anknüpften, zählten die Ölaktien erneut zu den wenigen Gewinnern am US-Aktienmarkt.

Die Anleger müssten sich derzeit drei Problemen gleichzeitig stellen: Nachlassendes  Wachstum, höheren Kosten und steigenden Zinsen, sagte Marktstratege Sean Darby von der Investmentbank Jefferies. Erst am Mittwoch hatte die US-Notenbank den Leitzins um weitere 0,50 Prozentpunkte angehoben. Einen so deutlichen Einmalschritt hatte es letztmals vor 22 Jahren gegeben.

"Bei ihren Maßnahmen müssen die Zentralbanken in der jetzigen Situation auch schädliche Nebenwirkungen auf die Konjunktur in Kauf nehmen. Die Inflationsbekämpfung hat jetzt Vorrang", sagte Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank. Entsprechend wurde der jüngste US-Arbeitsmarktbericht am Freitag besonders kritisch beäugt. "Wieder ein deutlicher Aufbau von neuen Stellen – die Fed bleibt unter Druck", kommentierte Analyst Tobias Basse von der NordLB.

DowJones (WKN: CG3AA2)

Der Dow Jones Industrial hatte in der Spitze eineinhalb Prozent verloren, aber auch einen kurzen Ausflug ins Plus geschafft. Am Ende gab er um 0,3 Prozent auf 32.899 Punkte nach. Im Wochenverlauf hat er damit fast gleich viel verloren.

Achterbahn-ähnliche Schwankungen prägten in diesen Tagen den Aktienmarkt, hieß es. An der Nasdaq-Börse hatte der technologielastige Nasdaq 100 am Freitag im Extrem sogar zweieinhalb Prozent verloren beziehungsweise ein halbes Prozent gewonnen. Am Ende blieben mit einem Abschlag von rund 1,2 Prozent auf 12.693 Punkte deutlichere Verluste übrig als im Dow. Als dritter US-Index im Bunde fiel der breiter gefasste S&P 500 um rund 0,6 Prozent auf 4.123 Punkte.

Chevron Corporation (WKN: 852552)

Beim Blick auf Einzelwerte waren Ölkonzerne mal wieder eine positive Ausnahme wegen eines steigenden Ölpreises. Während die Debatte über ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland weiter geht, sorgte die Ankündigung der USA für Preisauftrieb, dass ab diesem Herbst mit der Wiederbefüllung der strategischen Ölreserven begonnen werden soll. Die Papiere von Chevron waren mit einem Plus von 2,7 Prozent der beste Dow-Wert.

Illumina (WKN: 927079)

Deutlich abwärts ging es am Nasdaq-100-Ende hingegen für die Papiere von Illumina. Neben schwachen Quartalszahlen gab das Unternehmen einen verhaltenen Ausblick für das Q2 ab. Dabei erwartet der Sequenzierungsspezialisten Gegenwind durch die harte Corona-Politik in China. 

Monster Beverage (WKN: A14U5Z)

Eine kleine Achterbahnfahrt legte auch die Monster-Aktie hin. Der Energy-Drink-Hersteller hat am Freitag seine Zahlen zum ersten Quartal veröffentlicht. Während der Umsatz die Markterwartungen übertraf, blieb Monster beim Gewinn je Aktie sowie den Margen hinter den Analystenschätzungen zurück. Nachdem die Monster-Aktie mit einem Abschlag in den Handel gestartet war, drehten die Papiere jedoch deutlich ins Plus und gingen mit einem Kursgewinn von 4,3 Prozent ins Wochenende. 

Peloton (WKN: A2PR0M)

Nicht wieder auf die Beine kamen hingegen die Peloton-Papiere. Die Aktie des einst als großer Corona-Gewinner gehandelten Fitness-Spezialisten sackten am Freitag nochmals um 7,7 Prozent ab. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in Berufung auf Kreise berichtete, sucht das Unternehmen derzeit nach einem großen Investor, der mit bis zu 20 Prozent der Anteile einsteigen könnte.

Ein düsterer Handelstag war es auch für den US-Sportartikelsektor. Während die Aktien von Under Armour nach Zahlen um mehr als ein Viertel abrutschten, wurden die Nike-Aktie im Dow mit einem Abschlag von 3,4 Prozent mit erfasst. Under Armour enttäuschte die Anleger nicht nur mit einem Quartalsverlust, sondern auch mit dem Jahresausblick. UBS-Analyst Jay Sole sieht für die Ergebnisschätzungen am Markt nun ein Korrekturrisiko von bis zu 19 Prozent.

Mit Material von dpa-AFX.

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