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30.08.2021 Jan-Paul Fóri

Schlussglocke: Paypal im Angriffsmodus, Alphabet und Apple auf Rekordhoch – der Tag an der Wall Street

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Die Tech-Rally treibt die Rekordjagd an der Wall Street weiter an. Sowohl die wichtigsten technologieorientierten Börsenbarometer als auch der breit gefächerte S&P 500 erklommen am Montag im Handelsverlauf Höchststände. Zuletzt hatten gelassene Aussagen der US-Notenbank in puncto Geldpolitik für frischen Schwung gesorgt.

Unter den Tech-Indizes gewann der viel beachtete Nasdaq 100 rund 1,1 Prozent auf 15.605 Punkte. Das neue Rekordhoch liegt derweil bei 15.620 Zählern. Der umfassendere Nasdaq Composite stieg um knapp ein Prozent. Der S&P 500 rückte um 0,4 Prozent auf 4.528 Punkte vor und markierte ein neues Rekordhoch bei 4.537 Zählern. Der Leitindex Dow Jones Industrial hingegen bewegte sich unterm Strich nur wenig und schloss rund 0,2 Prozent im Minus mit 35.399 Punkten.

Dank Fortschritten am Arbeitsmarkt und beim Inflationsziel hatte Fed-Chef Jerome Powell zwar am Freitag im Rahmen einer internationalen Notenbankkonferenz eine Reduzierung der konjunkturstützenden Käufe von US-Staatsanleihen noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Er verwies aber auch auf die weiter grassierende Delta-Variante des Coronavirus und betonte, ein Beginn der Rückführung des Anleihekaufprogramms sei kein unmittelbares Zeichen für eine baldige Zinserhöhung.

An den Finanzmärkten waren vor allem die zurückhaltenden Aussagen zu den Zinsen beachtet worden, die Sorgen vor einem abrupten geldpolitischen Kurswechsel beschwichtigt hatten. Höhere Zinsen würden Anlageformen wie Anleihen gegenüber Aktien attraktiver erscheinen lassen.

Übernahmeangebot für ADVA Optical 

Zu Wochenbeginn drehte sich das Übernahmekarussell kräftig. So sackten die Aktien von Adtran um gut 14 Prozent ab. Der Glasfaserspezialist will den deutschen Telekomausrüster ADVA Optical kaufen. Dessen Papiere schnellten im deutschen Xetra-Handel um mehr als 10 Prozent in die Höhe und waren damit mit Abstand der Favorit im Nebenwerteindex SDAX.

Kaufofferte für Hill-Rom

Die Papiere des Herstellers von Krankenbetten, OP-Tischen und Patientenüberwachungssystemen Hill-Rom  waren im Handelsverlauf auf ein Rekordhoch gesprungen und zogen zuletzt um rund zehn Prozent auf 146,29 US-Dollar an, nachdem der Pharma- und Medizintechnikkonzern Baxter International laut Wall Street Journal seine Kaufofferte auf 150 Dollar je Aktie angehoben hatte. Im Juli hatte Baxter dem Bericht zufolge noch 144 Dollar je Anteilsschein geboten und war damit bei Hill-Rom abgeblitzt. Für die Baxter-Papiere ging es zuletzt um gut drei Prozent nach oben.

Gamingsektor vor Regulierung 

Derweil knickten die in New York gelisteten Anteilsscheine des chinesischen Onlineunternehmens Netease um mehr als drei Prozent ein und waren damit das Schlusslicht im Nasdaq 100. Sie litten darunter, dass die chinesische Führung die Regeln für jugendliche Nutzer von Online-Spielen verschärft. Schon seit Wochen sehen sich chinesische Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen einer zunehmenden Kontrolle durch die heimische Regierung ausgesetzt.

Paypal startet Frontalangriff 

An der Index-Spitze gewannen die Anteilsscheine Paypal mehr als drei Prozent. Der Online-Bezahldienst will laut einem Medienbericht auch vom Boom des Aktienhandels durch Kleinanleger profitieren. Nachdem Paypal-Kunden bereits seit dem vergangenen Jahr Kryptowährungen handeln können, sucht das Unternehmen nun nach Möglichkeiten, US-Kunden auch den Handel mit Aktien zu ermöglichen, wie der US-Wirtschaftssender "CNBC" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete.

Apple und Alphabet auf Rekordhoch 

Neue Höchststände verzeichneten zudem die Aktien von Apple und Alphabet. Während der iPhone-Konzern die Übernahme von Primephonic bekannt gab, hatten die Papiere von Alphabet in einem freundlichen Börsenumfeld von der Verschiebung einer wichtigen Abstimmung profitiert. 

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1800 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1801 (Freitag: 1,1761) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8474 (0,8503) Euro. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg um 0,22 Prozent auf 134,19 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen betrug zuletzt 1,28 Prozent.

DowJones (WKN: CG3AA2)

Mit Material von dpa-AFX.

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