RWE leidet im ersten Halbjahr unter schwachem Wind, schwierigen Handelsmärkten und hohen Gaspreisen – Gewinn und Aktie fallen deutlich. Trotz Belastungen hält der Energiekonzern an den Jahreszielen fest und investiert Milliarden, vor allem in die USA. Risiken bleiben durch US-Politik und mögliche Zölle.
RWE verzeichnete im ersten Halbjahr deutliche Gewinneinbußen, vor allem durch schwaches Windaufkommen in Europa, ein schwieriges Energiehandelsgeschäft und geringere Margen im Stromterminverkauf infolge hoher Gaspreise. Das bereinigte EBITDA fiel um über 25 Prozent auf gut 2,1 Milliarden Euro, der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,06 Euro und soll im Gesamtjahr 1,80 bis 2,50 Euro erreichen. Anleger reagierten enttäuscht, die Aktie verlor zuletzt 2,5 Prozent und war damit der schwächste Wert des Tages im DAX.
Analysten wie Bernstein sprachen von einem breit angelegten Fehlschlag, verwiesen aber auch auf Belastungen in der Flexiblen Erzeugung. Positiv hoben Jefferies, JPMorgan und Metzler hervor, dass RWE die Jahres- und mittelfristigen Ziele bestätigte und keine strukturellen Probleme erkennbar seien.
Regional zeigte sich ein gemischtes Bild: In Europa war das Windaufkommen sehr schwach, in den USA leicht überdurchschnittlich; der Stromverbrauch sank in Deutschland, stieg jedoch in den USA, teils wegen neuer Rechenzentren. Die Gaspreise blieben hoch, bedingt durch kalte Wintermonate, die Wiederbefüllung der Speicher und den Wegfall russischer Lieferungen über die Ukraine seit Anfang 2025.
Mit dem heutigen Kursrücksetzer hat sich das charttechnische Bild bei RWE wieder verschlechtert. Das Papier ist unter die 90-Tage-Linie zurückgerutscht. Wichtig ist, dass die 200-Tage-Linie bei gut 32 Euro verteidigt werden kann. Von der langfristigen Strategie von RWE ist DER AKTIONÄR weiter klar überzeugt.
14.08.2025, 19:11