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Heute, 10:57
Der US-Neobroker ist händeringend auf der Suche nach Wachstum jenseits seines gesättigten Heimatmarktes. Nun wagt Robinhood den Sprung über den Pazifik – und zielt dabei nicht auf die Finanzzentren Singapur oder Tokio ab, sondern auf Jakarta in Indonesien, welches sich als überraschende Goldgrube herausgestellt hat.
Robinhood meldete am Montag den Kauf von gleich zwei indonesischen Akteuren: dem klassischen Broker PT Buana Capital Sekuritas und dem lizenzierten Krypto-Händler PT Pedagang Aset Kripto. Finanzielle Details zur Transaktion? Fehlanzeige. Das Unternehmen hüllt sich zum Kaufpreis in Schweigen. Fest steht nur der Zeitplan: Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen soll die Übernahme in der ersten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen sein.
Boom-Markt Indonesien
Der strategische Schwenk kommt nicht von ungefähr. Indonesien erlebt derzeit einen Anleger-Boom, der an die wilden Phasen der Pandemie in den USA erinnert. Die Zahl der privaten Investoren explodierte von bescheidenen 3,8 Millionen vor fünf Jahren auf über 19 Millionen im Oktober dieses Jahres.
Während ausländische Fonds zuletzt skeptisch auf die Ausgabenpläne der Regierung blickten und Kapital abzogen, sprangen die einheimischen Kleinanleger in die Bresche. Sie trieben den indonesischen Leitindex in diesem Jahr auf mehrere Allzeithochs.
Ambitionierte Ziele
Entsprechend offensiv tritt das Management auf. Patrick Chan, Robinhoods Asien-Chef, spricht von einer „Mission zur Demokratisierung der Finanzen“. Konkret plant der Konzern den Start einer lokalen App für Aktien und Krypto-Assets erst Anfang 2027. Das Ziel für das erste operative Jahr ist jedoch sportlich: „Hunderttausende“ neuer Nutzer sollen gewonnen werden. Pieter Tanuri, der bisherige Eigentümer der übernommenen Firmen, bleibt als strategischer Berater an Bord.
Robinhood steht unter Druck, neue Einnahmequellen zu erschließen, da das Wachstum in den USA an natürliche Grenzen stößt. Indonesien bietet mit seiner jungen, krypto-affinen Bevölkerung enormes Potenzial. Seit der Aufnahme ins AKTIONÄR-Depot im Juni 2024 konnte die Aktie bereits um 463 Prozent zulegen. Anleger bleiben an Bord.
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