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Robinhood: Die Konkurrenz verschärft sich – wird dieser Akteur noch zum Problem?

Robinhood: Die Konkurrenz verschärft sich – wird dieser Akteur noch zum Problem?
Foto: rblfmr/Shutterstock
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Philipp Schleu 23.05.2025, 14:45 Philipp Schleu

Der US-Neobroker Robinhood sieht sich zunehmend unter Druck. Die Krypto-Börse Kraken will nun ebenfalls ins Geschäft mit tokenisierten US-Aktien einsteigen und zielt dabei auf internationale Kunden. Ein klarer Angriff auf das Geschäftsmodell von Robinhood – und die Anleger fragen sich: Wer macht das Rennen in diesem Zukunftsmarkt?

Die Pläne von Kraken sind ambitioniert: Nicht-US-amerikanischen Kunden soll die Möglichkeit geboten werden, tokenisierte US-Aktien zu handeln. Dies geschehe in Partnerschaft mit dem Unternehmen Backed, wie Kraken erklärte. Als technologische Basis dient die Solana-Blockchain, die laut Kraken durch ihre „unschlagbare Performance, geringe Latenz und ein florierendes globales Ökosystem“ überzeuge.

Arjun Sethi, Co-CEO von Kraken, betonte während des Solana Accelerate Events: „Der ganze Sinn von Krypto ist, dass wir die Dinge sehr transparent sehen können. Es ist dezentralisiert. Es ist Open-Source. Man kann so schnell wie möglich innovativ sein, und es gibt keinen Grund, warum Unternehmen wie wir sich nicht dahingehend wandeln können.“

Strategischer Schwenk – Robinhood direkt im Visier

Diese Entscheidung, traditionellere Anlageoptionen zu integrieren, deutet auf einen strategischen Schwenk bei Kraken hin. Weg von der reinen Konkurrenz mit Krypto-Börsen wie Coinbase, hin zum direkten Wettbewerb mit größeren Brokern – und hier steht unverkennbar Robinhood im Fokus. Robinhood hat sich einen Namen damit gemacht, einer breiten Masse den Zugang zu Aktien zu erleichtern. Genau hier will Kraken nun offenbar wildern, zumindest außerhalb der USA. Bereits seit April bietet Kraken übrigens US-Kunden in ausgewählten Bundesstaaten Zugang zu ETFs und dem klassischen Aktienhandel.

Robinhood (WKN: A3CVQC)

Der Megatrend: Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWA)

Krakens Vorstoß ist Teil eines größeren Trends: der Tokenisierung von Real World Assets (RWA). Die Marktkapitalisierung dieses Sektors ist beeindruckend gewachsen: von 15,9 Milliarden Dollar am 3. Januar auf 22,7 Milliarden Dollar am 20. Mai – ein sattes Plus von 42,8 Prozent in wenigen Monaten. Während tokenisierte Privatkredite und US-Staatsanleihen den Markt dominieren, machen Aktien bisher nur einen Bruchteil von 373,4 Millionen Dollar aus. Hier schlummert also enormes Potenzial, das Player wie Kraken und eben auch Robinhood heben wollen.

Die Vorteile der Tokenisierung sind vielfältig: geringere Vorabkosten durch weniger Abhängigkeit von traditioneller Finanzinfrastruktur und eine Demokratisierung des Zugangs zu Anlagemöglichkeiten, die bisher oft nur akkreditierten Investoren vorbehalten waren.

Robinhood schläft nicht – aber die Konkurrenz wächst

Doch Robinhood ist keineswegs untätig und verschläft diesen Trend nicht. Der Broker arbeitet laut jüngsten Ankündigungen ebenfalls an einer Blockchain für tokenisierte Wertpapiere. Ziel ist es, europäischen Anlegern den Zugang zu Aktien von US-gelisteten Unternehmen zu ermöglichen.

Es sei daran erinnert, dass nicht jeder Vorstoß in diesem Bereich von Erfolg gekrönt ist. Die Krypto-Börse Binance startete 2021 eine ähnliche Initiative, musste diese aber aufgrund von Problemen mit Regulierungsbehörden weltweit wieder einstellen. Die regulatorischen Hürden bleiben also ein entscheidender Faktor.

Kraken ist Robinhood bei der Tokenisierung von US-Aktien für Kunden in Europa also bereits einen Schritt voraus. Das einzige Problem, das sich daraus für Robinhood ergibt, dürfte allerdings die Krypto-Kundschaft sein. Wer beispielsweise hauptsächlich in Kryptowährungen investiert hat und nun auch Aktien kaufen möchte, wird nicht mehr auf Robinhood zurückgreifen, sondern kann dies direkt über die App tun, über die er auch seine Kryptowährungen gekauft hat. Robinhoods bestes Argument bleibt jedoch die große Bekanntheit im Vergleich zu eher „unbekannten“ Kryptobrokern wie Kraken.

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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Robinhood befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.

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