Der gestrige Handelstag wird vielen Anlegern durch die von der Schweizerischen Nationalbank ausgelösten Verwerfungen sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Aber auch der heutige Tag hat etwas Historisches: Der DAX markiert ein neues Allzeithoch.
Vom Tagestief bei rund 9.640 Punkten schoss der DAX gestern innerhalb weniger Stunden über die psychologisch wichtige 10.000-Punkte-Marke. Nach einer kurzen Verschnaufpause, setzt der heimische Leitindex seine Aufwärtsbewegung am heutigen Nachmittag fort – und springt auf ein neues Rekordhoch.
„Rein rechnerisch ließe sich auf Basis eines neuen Allzeithochs ein weiter gehendes Anschlusspotenzial bis rund 10.635 Punkte - dem 161,8% Fibonacci-Retracement der Abgaben von Anfang Dezember – ableiten“, heißt es in der technischen Analyse der DZ Bank. Ganz so hoch sollte man die Meßlatte zwar noch nicht legen. Durch den Sprung auf das Allzeithoch könnte sich die Rallye kurzfristig allerdings bis auf 10.250 Punkte fortsetzen.
In der nächsten Woche wird es dann richtig spannend: Tut sie es oder tut sie es nicht? Diese Frage kreist nach dem Rekordhoch des DAX in den Köpfen der Anleger. Gemeint ist die Europäische Zentralbank (EZB) und ihre am Donnerstag (22. Januar) anstehende Entscheidung über den breit angelegten Kauf von Staatsanleihen. Die Erwartungen sind hoch. Alles andere als die Ankündigung eines solchen "QE"-Programms ("Quantitative Easing") würde die Akteure am Aktienmarkt enttäuschen, schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba in einer Studie.
Fällt der DAX wider Erwarten zurück, gib es in der Zone zwischen zwischen 9.951 und 10.015 Punkten erste Unterstützung. Die nächste Haltelinie verläuft darunter an dem seit Mitte Oktober 2014 bestehenden Aufwärtstrend bei 9.520 Zählern.
(Mit Material von dpa-AFX)