Selbst im freundlichen Gesamtmarkt kommt die Aktie von ProSiebenSat.1 am Mittwoch kaum aus dem roten Bereich – Grund sind zwei weitere negative Analystenkommentare. Die Aktie ist daraufhin zweitweise auf ein neues Jahrestief abgerutscht und wurde ausgestoppt.
Warburg-Analyst Lucas Boventer rechnet in einer aktuellen Studie mit schwachen Ergebnissen für das zweite Quartal und rät dazu, sich im Vorfeld der Zwischenbilanz am 3. August mit Käufen zurückzuhalten. Entsprechend hat er die ProSieben-Aktie von „Buy“ auf „Hold“ abgestuft und das Kursziel von 44 auf 37 Euro gesenkt. Als Sorgenkind identifiziert der Analyst das Werbegeschäft – hier werde der Medienkonzern nicht mit dem guten Konjunkturumfeld und den hohen Erwartungen Schritt halten können.
Auch Laurie Davison von der Deutschen Bank rechnet mit einem schwachen Abschneiden des TV-Werbegeschäfts von ProSieben. Die Analystin hat ihre Kursziel ebenfalls von 43 auf 40 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Hold“ belassen.
Damit schlagen die beiden Experten in die gleiche Kerbe wie in der Vorwoche bereits JPMorgan-Analyst Marcus Diebel. Auch er hatte in einer Branchenstudie vor einer enttäuschenden Performance des europäischen Werbemarktes im zweiten Quartal gewarnt und im Zuge dessen das Kursziel für die ProSieben-Aktie gesenkt.
Aktie ausgestoppt!
Bereits nach der JPMorgan-Studie hatte die ProSieben-Aktie ihre Talfahrt erneut beschleunigt und ist am Mittwoch zeitweise auf den tiefsten Stand seit Dezember 2016 abgerutscht. Dabei wurde zwischenzeitlich der Stoppkurs bei 33,50 Euro gerissen und die Aktie ausgestoppt.
Zwar bleibt DER AKTIONÄR bei der Einschätzung, dass ProSiebenSat.1 rechtzeitig den Wandel vom TV- zum Digitalkonzern eingeleitet hat und für die Zukunft gut gerüstet ist. Da sich das Chartbild nun jedoch weiter einzutrüben droht, sollten sich Anleger jetzt erst einmal an die Seitenlinie begeben. Die ProSieben-Aktie bleibt aber auf der Watchlist.