Apocalypse now? Nachdem Hedgefonds-Milliardär Paul Tudor Jones Anfang der Woche unter Berufung auf KI-Experten vor einer möglichen „Auslöschung der Menschheit durch KI“ gewarnt hatte, kommt nun deutlicher Gegenwind – und zwar von einem, der sich mit dem Thema auch ein wenig auskennen dürfte: Palantir-Mitgründer Joe Lonsdale.
Jones hatte vor den Gefahren unregulierter Künstlicher Intelligenz gewarnt. Nach einem Treffen mit führenden Entwicklern sprach er von einer „potenziell existenziellen Bedrohung“. KI müsse dringend politisch reguliert werden: „Trump muss hier genauso aktiv werden wie bei den Zöllen.“
In einem Interview mit CNBC relativierte Lonsdale die apokalyptischen Töne des Star-Investors deutlich. Er nannte die Diskussion um Künstliche Intelligenz widersprüchlich: „Manche sagen, KI ist zu klein, um Margen zu beeinflussen – andere meinen, sie wird uns alle umbringen. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.“
Lonsdale betonte: Ja, KI wird große Auswirkungen haben – vor allem in der Biotechnologie, etwa bei Fortschritten im Bereich gesunde Alterung. Doch er widersprach der These, dass sich Künstliche Intelligenz automatisch in exponentieller Geschwindigkeit entwickelt. „Ich denke nicht, dass diese Dinge exponentiell sind. Es gibt noch vieles, was wir verstehen und lösen müssen, bevor KI die ganze Welt verändert.“
Lonsdale widerspricht nicht grundsätzlich der Forderung nach Regulierung – wohl aber der Dramatik. Für ihn liegt der Fokus nicht auf Weltuntergang, sondern auf greifbaren Chancen und kontrollierbarem Fortschritt.
Anleger müssen sich über die Frage, ob der KI-Weltuntergang kommt, zum Glück wenig Sorgen machen: Entweder sie investieren in aussichtsreiche KI-Unternehmen und fahren damit bestenfalls hohe Gewinne ein. Oder die Welt geht unter – dann wären Aktienkurse aber eh nicht mehr sonderlich relevant. Die Palantir-Aktie bleibt ein aussichtsreicher Kandidat für eine von KI geprägte Zukunft und erlebt heute im US-Handel einen leichten Rücksetzer, notiert aber nur knapp unter ihrem Allzeithoch.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.