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Heute, 17:07
Ist die Palantir-Software teuflisch oder das Beste, was unseren Sicherheitsbehörden zur Verfügung steht? Nach 700 Prozent Plus rückt die Depot-2030-Firma nun in den Mittelpunkt.
„Tötet nicht den Boten“, rät der griechische Dichter Sophokles. Palantir überbringt oft schlechte Nachrichten, etwa Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag, und soll nun „geköpft“ werden. Özdemir will den Einsatz der Palantir-Software stoppen – obwohl Deutschland seit Jahren keinen gleichwertigen Ersatz entwickeln konnte.
Beinahe-Horror im Advent: Mehrere Männer haben offenbar einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Niederbayern geplant. Die TAZ schreibt: „Bei den Tatverdächtigen handele es sich um einen Ägypter, drei Marokkaner und einen Syrer. Der Ägypter soll demnach in einer Moschee in der Region dazu aufgerufen haben, in der Weihnachtszeit 2025 mit einem Fahrzeug einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt zu begehen, um möglichst viele Menschen zu töten oder zu verletzen.“
Bayern 2025: Palantir?!
Ein Fahndungserfolg der Behörden, der wohl viele Menschenleben gerettet hat. Details sind noch keine bekannt, doch denkbar, dass die bayrische Polizei dabei auch auf die Daten-Plattform von Palantir zurückgegriffen hat. Ein hochrangiger Beamter eines anderen Bundeslandes sagte nun dem AKTIONÄR HSR, es würde ihn „sehr wundern“, wenn die bayrischen Kollegen in diesem neuen Fall nicht mit Palantir-Software daran gearbeitet hätten. Die Qualität der Plattform sei in Europa „unerreicht“ und die mediale Kritik daran „unsäglich.“
Berlin 2016: Kein Palantir
Nicht immer klappt das „Weihnachtswunder“ – vor einem Jahr gab es einen Auto-Anschlag in Magdeburg und im Jahr 2016 einen islamistischen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Und bereits 2023 – kurz vor der Depot-2030-Aufnahme von Palantir – sagte der Palantir-Deutschland-Chef Markus Löffler dem AKTIONÄR: „Die Software von Palantir könnte dazu beigetragen haben, den Anschlag am Breitscheidplatz zu verhindern. In diesem Fall hatte sich der Attentäter unter verschiedenen Pseudonymen angemeldet, was nicht erkannt wurde.“
Die Kritik am Palantir ist dennoch groß in Deutschland. Löffler erklärt: „Gerade im Verteidigungsbereich durften wir oft nicht genau sagen, was wir tun. Doch unsere Software ist sehr transparent. Wir bauen keine Blackboxen, und unsere Kunden können verstehen und sehen, was passiert.“
Seines Wissens sei Palantir die einzige Datenplattform, die eine Überprüfung des Quellcodes durch eine unabhängige Stelle (Fraunhofer Institut) zugelassen habe.
Dennoch sind Bayern und Hessen bisher Ausnahmen, nicht jedes Bundesland setzt beim Schutz der Bevölkerung auf die beste Technologie. Löffler: „Bei der bundesweiten Daten- und Analyseplattform für die Polizei (BundesVeRA) hatte sich Frau Faeser gegen die Empfehlung ihres eigenen Hauses überraschend hinweggesetzt. Das ist eine politische Entscheidung.“
CEO Karp: Finger in der Wunde
Problem für Palantir: Die erfolgreiche US-Firma, die auch der Ukraine bei der Verteidigung hilft, überbringt zu gerne schlechte Nachrichten. Im All-In Podcast sagte Palantir-CEO Alex Karp: „Sie haben in Deutschland im Grunde den Energiemarkt in die Luft gesprengt, sie haben die Einwanderung in die Luft gesprengt und im Wesentlichen auch ihre Tech-Szene. (…) Zu glauben, dass an der deutschen Kultur nichts Besonderes, Einzigartiges und einzigartig Wertvolles ist, ist Wahnsinn. Es ist kompletter Wahnsinn.“
Palantir erfülle die höchsten Standards an Datenschutz. Daher: „Europa hasst uns jeden Tag, aber kauft jeden Tag Palantir.“ Im Gespräch mit dem Handelsblatt stellt der Sohn eines jüdischen Kinderarztes aus New York und einer afroamerikanischen Künstlerin klar, Palantir hätte gleich mehrere Terroranschläge „in der Größenordnung von 9/11“ verhindert. Palantir sei „das wichtigste deutsche Unternehmen der Welt“, da er „halb deutsch“ und Peter Thiel Sohn deutscher Eltern sei.
DER AKTIONÄR hatte vor einem Jahr den Palantir-Co-Gründer Joe Lonsdale gesprochen. Er sei „sehr glücklich, Palantir langfristig zu halten.“ Der Clou: „Wir erfassen nicht nur alle Daten, sondern auch alle Workflows, um die spezifischen Abläufe tief zu verstehen. Dies ermöglicht es, KI in einer Firma sofort auf präzise und nützliche Weise anzuwenden, um die Produktivität zu verbessern.“
Operativ zahl es sich aus, Kunden Mehrwert zu liefern. Im Laufe des Jahres 2025 haben Analysten ihre Gewinnprognosen für das Jahr 2026 glatt verdoppelt. Dennoch ist das KGV mit 170 nach dem 700-Prozent-Anstieg seit Kauf im Februar 2024 im Depot 2030 nun klar erhöht, weswegen für 2026 wieder neue, noch unten liegenden Contrarian-Käufe eingegangen werden – siehe auch neues AKTIONÄR TV.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.
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