Deutlicher Kursrutsch: Zum Handelsauftakt in den USA geht es heute zunächst ohne ersichtlichen Grund bis zu fünf Prozent abwärts für die Palantir-Aktie. Die Ursache könnte in der Charttechnik zu finden sein. Unterdessen wirkt auch ein Bericht einer renommierten Zeitung nach, über den DER AKTIONÄR bereits berichtet hat.
Ein explosiver Bericht der New York Times hatte Palantir erneut ins politische Kreuzfeuer gebracht. Demnach soll das Datenanalyse-Unternehmen mit seiner Plattform Foundry der Trump-Regierung dabei helfen, sensible Informationen über US-Bürger zu bündeln – darunter Bankdaten, Gesundheitsakten und Studienkredite. Die Plattform werde unter anderem von der Sozialversicherungsbehörde und dem Gesundheitsministerium genutzt, um im Sinne eines Trump-Dekrets vom März den Datenaustausch zu zentralisieren.
Palantir keilt zurück
Palantir reagierte inzwischen energisch. Die Vorwürfe seien „offensichtlich unwahr“, erklärte das Unternehmen gestern auf X (vormals Twitter). Wörtlich hieß es: „Palantir sammelt niemals Daten, um Amerikaner unrechtmäßig zu überwachen, und unsere Foundry-Plattform verfügt über fein abgestufte Sicherheitsmechanismen.“ Zudem ließ Palantir verlauten: „Wenn die Fakten auf der Seite der New York Times wären, hätte sie nicht nötig gehabt, die Wahrheit zu verdrehen.“
Brisant: Der Bericht zitiert auch interne Kritik. 13 ehemalige Palantir-Mitarbeiter haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie das Unternehmen auffordern, sich von der Trump-Regierung zu distanzieren. Der Konflikt trifft Palantir an einem heiklen Punkt – mitten im Höhenflug.
Der heutige Rücksetzer dürfte eher der allgemeinen Volatilität der Palantir-Aktie geschuldet sein. Nachdem der Bericht zunächst praktisch zu einem neuen Allzeithoch geführt hatte, gibt es nun einen Rückschlag. Charttechnisch ist das recht normal – zumal Palantir ohnehin auf dem aktuellen Niveau äußerst ambitioniert bewertet ist. Bei größeren Verkaufsorders im Markt kann es dann schon auch mal zu Kursrutschern kommen. Am intakten Aufwärtstrend ändert das erst einmal gar nichts.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.