Der KI-Gigant Nvidia lässt sich vom US-chinesischen Chip-Krieg nicht aufhalten. Berichten zufolge plant der Konzern unter der Führung von CEO Jensen Huang bereits den nächsten Coup für den chinesischen Markt. Ein neuer Chip soll deutlich leistungsfähiger sein als bisherige, speziell angepasste Modelle.
Nvidia prüft offenbar die Einführung eines neuen, leistungsstärkeren KI-Chips für den chinesischen Markt, der die bisherige Export-Variante H20 in den Schatten stellen könnte. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, trägt das neue Produkt den vorläufigen Namen B30A und soll auf der brandneuen und extrem gefragten Blackwell-Architektur basieren. Bereits im kommenden Monat könnten demnach erste Testexemplare an wichtige Kunden im Reich der Mitte ausgeliefert werden.
Diplomatie und knallhartes Geschäft
Offiziell gibt sich Nvidia gewohnt diplomatisch, aber vielsagend. Gegenüber dem US-Sender CNBC erklärte das Unternehmen, man evaluiere „eine Vielzahl von Produkten“, um im Rahmen der staatlichen Vorgaben wettbewerbsfähig zu bleiben. Man betonte, dass alles, was angeboten werde, „vollständig von den zuständigen Behörden genehmigt“ sei und ausschließlich für „nützliche kommerzielle Zwecke“ entwickelt werde.
Diese Aussage ist vor dem Hintergrund des andauernden Tech-Krieges zwischen den USA und China zu sehen. Washington will verhindern, dass Peking Zugang zu modernster KI-Technologie erhält. Nvidia musste bereits speziell gedrosselte Chips wie den H20 entwickeln, um die Exportregeln zu umgehen. Der Drahtseilakt geht nun offenbar in die nächste Runde.
Gelingt es Nvidia, erneut einen Chip auf den Markt zu bringen, der sowohl den Segen der US-Behörden erhält als auch für chinesische Tech-Riesen wie Tencent oder Alibaba attraktiv ist, wäre das ein weiterer, massiver Wachstumstreiber. Der chinesische Markt für KI-Chips ist gigantisch, und die Nachfrage reißt nicht ab. Anleger bleiben daher weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia Corp..
19.08.2025, 20:35