Der Hype um KI-Aktien geht weiter: Nvidia hat am Mittwoch eine Partnerschaft mit Navitas Semiconductor angekündigt. Die Aktie des neuen Lieferanten schnellt daher vorbörslich um fast 150 Prozent nach oben. DER AKTIONÄR beleuchtet, was das Ziel der neuen Zusammenarbeit ist und welche Schlüsselrolle diese für Nvidias 800-Volt-Gleichstromarchitektur spielt.
Die Anforderungen an Rechenzentren steigen rasant – vor allem getrieben durch immer leistungsstärkere KI-Modelle. Nvidia will mit seiner neuen 800-Volt-HVDC-Architektur einen Meilenstein setzen. Die Idee: Anstatt auf das herkömmliche 54-V-System zu setzen, das bei einigen hundert Kilowatt an seine physikalischen Grenzen stößt, soll künftig Gleichstrom mit 800 Volt direkt an die Racks geliefert werden.
Um dies zu bewerkstelligen, hat sich Nvidia mit Navitas Semiconductor verbündet. Navitas wird für die 800-Volt-HVDC-Architektur entscheidende Leistungshalbleiter-Technologien auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC) liefern. Dazu zählen unter anderem GaNSafe™ Power-ICs, die hocheffiziente, kompakte und sichere DC-DC-Wandlung, direkt im Rack – ohne zusätzliche AC-DC-Konverter ermöglichen. Aber auch modere SiC-Leistungstransistoren der Marke GeneSiC™.
„Wir sind stolz darauf, von Nvidia ausgewählt worden zu sein, um an ihrer 800-V-HVDC-Architekturinitiative mitzuwirken. Unsere neuesten Innovationen in den Bereichen Hochleistungs-GaN- und SiC-Technologien haben weltweite Premieren erzielt und neue Wendepunkte in Märkten wie KI-Rechenzentren und Elektrofahrzeugen geschaffen“, sagte Gene Sheridan, CEO und Mitbegründer von Navitas.
Durch den Wechsel auf die 800-Volt-HVDC-Architektur soll die End-to-End-Energieeffizienz um bis zu fünf Prozent verbessert werden, während die Wartungskosten gleichzeitig um bis zu 70 Prozent sinken sollen. Zudem sollen sich die Kühlkosten reduzieren, indem HVDC direkt mit den IT- und Rechenracks verbunden wird.
Für die Navitas-Aktie, die gestern noch bei 1,91 Dollar aus dem Handel ging, geht es vorbörslich um bis zu 146 Prozent nach oben. Auch auf die Nvidia-Aktie wirkt sich die Nachricht positiv aus: Zum Handelsbeginn wird das Papier rund ein halbes Prozent im Plus erwartet. Während es für Navitas der Ritterschlag ist, muss sich für Nvidia erst noch zeigen, wie verlässlich der neue Partner ist. Nvidia bleibt ein Kauf, Navitas ist hingegen keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
Nvidia-Aktien befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.