Massiv nach unten ging es am Montag bei der Aktie von Novo Nordisk, nachdem enttäuschende Studiendaten zur Alzheimer-Hoffnung Rybelsus bekannt wurden. Diese konnte in Studien kein besseres Ergebnis als Placebo erzielen. Analysten messen dem Misserfolg unterschiedliche Bedeutung bei. Die Aktie konnte sich im Tagesverlauf stabilisieren.
Während einige Experten die Bedeutung des Rückschlags begrenzen, sehen andere darin ein mögliches Signal für anhaltenden Druck auf die Bewertung der Aktie.
Jefferies-Analyst Michael Leuchten zeigte sich eher vorsichtig. Zwar seien die Erwartungen an die Wirksamkeit der Semaglutid-Tablette Rybelsus von Anfang an überschaubar gewesen, doch der Fehlschlag nehme optimistischen Investoren ein Argument, weiter auf das Mittel zu setzen. In den kommenden Jahren könnten die Umsatzschätzungen bis 2027 daher verstärkt zur Diskussion stehen – was laut Leuchten auf die Bewertung drückt.
DZ-Bank-Experte Elmar Kraus sieht den negativen Studienausgang als Teil einer Reihe jüngster Pipeline-Enttäuschungen. Novo Nordisk habe jedoch nie überzogene Erwartungen geschürt, sondern stets auf die geringe Erfolgsaussicht hingewiesen. Aufgrund des hohen medizinischen Bedarfs und einiger Hinweise auf mögliche Wirksamkeit sei die Studie dennoch durchgeführt worden. Die DZ Bank belässt ihr Rating auf „Halten“ mit einem fairen Wert von 313 dänischen Kronen.
Auch Barclays-Analystin Yihan Li betont, dass der Markt dem Alzheimer-Projekt ohnehin kaum Bedeutung beigemessen habe. Anleger könnten sich nun wieder auf das wachstumsstarke Segment der Abnehmpräparate konzentrieren.
Die US-Bank JPMorgan bewertet die Aktie weiterhin mit „Overweight“ und einem Kursziel von 500 Kronen. Der Rückschlag bei Rybelsus sei laut Analyst Richard Vosser zwar enttäuschend, ändere aber wenig an den langfristigen Aussichten des Konzerns.
Derzeit bewerten weiterhin 17 von 33 von Bloomberg befragte Analysten das Papier mit „Kaufen“, 13 mit „Halten“ und drei mit „Verkaufen. Ein Erfolg im Bereich Alzheimer hätte bei der Aktie die zuletzt schwache Entwicklung beenden können. Nun ist bei Anlegern weiter Geduld gefragt. Die Kernbereiche und hier insbesondere die Hoffnungsträger im Bereich Adipositas in der Pipeline sind bei Novo Nordisk aber weiterhin vielversprechend. Für Anleger mit Weitsicht bleibt die günstig bewertete Aktie weiter interessant. Ein Stopp bei 35,50 Euro sichert die Position nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.
25.11.2025, 09:11