Die Aktie von Northrop Grumman fällt zum US-Börsenstart um über 14 Prozent, nachdem das Unternehmen mit seinen Quartalszahlen enttäuscht und die Jahresprognose gesenkt hat. Dadurch gerät die gesamte US-Rüstungsindustrie unter Druck: Konkurrent Lockheed Martin verliert knapp drei Prozent. DER AKTIONÄR blickt auf das Zahlenwerk.
Northrop hat seine Prognose für den operativen Gewinn um bis zu 600 Millionen Dollar gesenkt. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll nun zwischen 24,95 und 25,35 Dollar liegen – zuvor waren 27,85 bis 28,85 Dollar angepeilt. Analystin Sheila Kahyaoglu von Jefferies sprach von einem Ergebnis, das „deutlich unter den Erwartungen“ liegt. Lockheed Martin zeigte sich zunächst stabiler: Die Aktie legte vorbörslich über drei Prozent zu, rutschte dann zum Handelsstart aber ebenfalls über drei Prozent ins Minus.
Der anhaltende Handelskonflikt zwischen China und den USA könnte die US-Rüstungsindustrie weiter belasten – insbesondere, wenn China den Export seltener Erze einschränkt. Diese sind essenziell für moderne Waffensysteme und damit für Hersteller wie Northrop oder Lockheed.
Trotz der stabilen Auftragslage bleibt die Lage daher angespannt. Analyst Seth Seifman von JPMorgan sieht Northrop zwar als Favoriten für das nächste Großprojekt der US-Navy, das F/A-XX-Kampfflugzeug. Doch selbst diese positiven Aussichten reichen aktuell nicht aus, um die Anleger zu beruhigen.
Die Belastungen durch das B-21-Programm und die wachsenden geopolitischen Risiken dominieren das Bild. DER AKTIONÄR rät deshalb, die aktuelle Situation zu beobachten und bei Northrop und Lockheed vorerst weiter an der Seitenlinie zu bleiben. Für interessierte US-Rüstungsanleger könnte langfristig gesehen der Weltraum-Index interessant sein – Lockheed Martin und Boeing sind Teil davon. Mehr Informationen gibt es hier.