DER AKTIONÄR – Unsere App
22.08.2025, 10:15
Während Allianz und AXA im ersten Halbjahr 2025 ein gemischtes Bild ablieferten, überzeugt ein weiterer europäischer Versicherer mit klaren Zuwächsen. Starke Prämiensteigerungen, hohe Profitabilität und breite Wachstumsbasis zeigen: Der AKTIONÄR-Tipp bleibt ein klarer Kauf, auch für Dividenden- und Schnäppchenjäger.
In der diesjährigen Halbjahres-Bilanzsaison sticht heute ein weiterer Versicherer mit starken Halbjahreszahlen hervor: die österreichische UNIQA Insurance Group. Die Wiener haben die verrechneten Prämien um 9,7 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich um 6,5 Prozent auf 295,5 Millionen Euro, das Konzernergebnis nach Steuern legte um 5,3 Prozent auf 232,5 Millionen Euro zu. Die Netto-Combined-Ratio ging auf exzellente 90,5 Prozent zurück – ein klarer Profitabilitätstreiber.
UNIQA verweist zudem auf eine breite Wachstumsbasis. „Wir verzeichnen in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld, geprägt durch globale Unsicherheiten, weiterhin ein hohes und vor allem profitables Wachstum von rund zehn Prozent – getragen von einer soliden Entwicklung in Österreich und einer unverändert hohen Dynamik in CEE, vor allem in Polen“, kommentiert CEO Andreas Brandstetter.
In Österreich betrug das Prämienplus 4,8 Prozent, international stolze 10,8 Prozent. In der Schaden- und Unfallversicherung gab es ein Prämienplus von 11,8 Prozent, die Combined Ratio lag bei 90,5 Prozent. Die Krankenversicherung verbuchte ein Prämienwachstum von 7,1 Prozent auf etwa 811,3 Millionen Euro. In der Lebensversicherung gab es immerhin ein Plus von 5,7 Prozent auf rund 862,7 Millionen Euro.
Der Versicherungsumsatz nach IFRS 17 wuchs insgesamt um 8,9 Prozent auf etwa 3,5 Milliarden Euro – auch hier mit besonders hoher Dynamik in den internationalen Märkten (plus 12,9 Prozent). Die Solvency-II-Kapitalquote liegt mit 284 Prozent auf einem der höchsten Werte in Europa.
Nach dem starken ersten Halbjahr traut sich der Vorstand nun auch einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr zu. Das Ergebnis vor Steuern soll 2025 bei 490 bis 510 Millionen Euro liegen – sofern keine gravierenden Naturereignisse oder Kapitalmarktverwerfungen eintreten.
Zuvor hatte UNIQA nur vage davon gesprochen, dass die Zielprofitabilität über dem Niveau von 2024 liegen solle. Im Vorjahr hatte das Vorsteuerergebnis bei 442 Millionen Euro gelegen. Die jetzige Zielmarke liegt damit 8,7 bis 15,4 Prozent darüber.
Mit den Halbjahreszahlen bestätigt UNIQA, warum der Versicherer auf der AKTIONÄR-Empfehlungsliste steht: Er vereint gekonnt Wachstum und Profitabilität. Dennoch wird die Aktie mit einem KGV von 9 deutlich unter dem Branchenschnitt von 12 gehandelt. Überdurchschnittlich ist hingegen die Dividendenrendite von 5,2 Prozent. Die erste negative Reaktion der Anleger auf die Zahlen ist daher nicht nachvollziehbar. Die heutige Schwäche dürfte nicht von langer Dauer sein und bietet daher eine attraktive Gelegenheit für Nachkäufe oder Neueinstiege.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.
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