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Neuer Rückschlag für Boeing nach MD-11-Tragödie

Neuer Rückschlag für Boeing nach MD-11-Tragödie
Foto: UPS
Boeing Co. -%
Martin Mrowka 10.11.2025, 17:36 Martin Mrowka

Boeing-Management und -Anteilsinhaber müssen einen erneuten Rückschlag verkraften. Nach dem jüngsten Unglück mit einer UPS-Frachtmaschine vom Typ McDonnell Douglas MD-11 hat die US-Luftfahrtbehörde FAA ein vorläufiges Flugverbot für alle Flugzeuge dieses Typs erlassen. Die Boeing-Aktie hat ein negatives Chart-Signal gegeben. 

In der vergangenen Woche kam es am Flughafen Louisville, Kentucky, zu einer Tragödie. Während des Starts einer 34 Jahre alten MD-11-Frachtmaschine von UPS hatte sich das linke Triebwerk mitsamt seiner Aufhängung vom Flügel gelöst. Die Maschine stürzte kurz nach dem Start in einem Industriegebiet ab. Mindestens 14 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. Eine Dashcam eines Autofahrers zeigt die Katastrophe. 

Die Logistik-Konzerne UPS und FedEx teilten bereits vor dem Wochenende mit, ihre gesamte Flotte von mehr als 50 Frachtflugzeugen dieses Typs am Boden zu lassen. Sie folgten damit einer Empfehlung des Flugzeugherstellers Boeing, der McDonell Douglas im Jahre 1997 übernommen hatte. UPS erklärte, das Flugverbot betreffe 26 seiner Maschinen, was etwa neun Prozent der Flotte entspreche. 

Die amerikanische Flugaufsichtsbehörde FAA hat am Freitag dann eine Notfall-Lufttüchtigkeits-Anweisung für MD-11-Flugzeuge herausgegeben, die vor jedem Flug eine spezielle Flugzeuginspektionen und gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen vorschreibt. Boeing unterstützt die FAA-Anordnung. FedEx teilte mit, man setze "unverzüglich Notfallpläne" um, um Unterbrechungen zu minimieren. 

Die Ermittler untersuchen auch die Wartungshistorie der Maschine. Das Flugzeug hatte vor wenigen Wochen einen sechswöchigen Zeitraum durchlaufen, in dem es einer umfassenden Wartung in einer Reparatureinrichtung in San Antonio im US-Bundesstaat Texas unterzogen wurde. 

Das Unglück lässt neue Schatten über das Qualitätsmanagement des US-Flugzeug-Riesen aufkommen. Seit Jahren liegt bei dem zersplitterten Konzern vieles im Argen, der neue Chef krempelt den Konzern um. 

Jüngste Rückschläge wie weitere Verzögerungen bei dem auch von der Lufthansa dringend benötigen neuen Langstrecken-Flugzeug Boeing 777-X sorgten auch an der Börse für Enttäuschung. Auf einen hoffnungsvollen Anstieg bis auf gut 240 Dollar folgte wieder ein Abschwung. 

Nach dem Absturz der MD-11 am Dienstag ist die Boeing-Aktie auch unter ihren GD200 (aktuell bei 200,47 Dollar) gerutscht. Am Montag liegt der Dow-Jones-Wert etwa ein halbes Prozent unter Wochenschluss bei 193,35 Dollar. 

Boeing-Aktie seit Oktober 2024  (in US-Dollar, NYSE)
Quelle: TradingView.com
Boeing-Aktie seit Oktober 2024 (in US-Dollar, NYSE)

Mögliche Unterbrechungen im Transportverkehr könnten Folgen haben, die über die Logistik-Firmen FedEx und UPS hinausgehen. Auch Waren für große Einzelhändler wie Amazon oder Walmart sowie für viele Hersteller und Unternehmen könnten betroffen sein. UPS ist zudem der führende Anbieter von Luftfracht-Diensten für die amerikanische Post. UPS versicherte, es gebe einen Notfallplan, um die Aufrechterhaltung der Lieferungen zu garantieren. 

Streiks, Qualitätsmängel, Unbrechungen der Lieferkette, Verzögerungen bei Neuentwicklungen - Boeing kommt nicht auf die Beine. Zuletzt wurde mit neuen Geschäftszahlen wieder ein Milliarden-Verlust bekannt gegeben. 

DER AKTIONÄR rät weiterhin von der Boeing-Aktie ab und bevorzugt stattdessen Airbus. 

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