Schlechte Nachrichten für die Aktionäre der Munich Re. Die verheerenden Waldbrände in und um Los Angeles schlagen beim weltgrößten Rückversicherer mit einer Milliardensumme zu Buche. Dies drückte den Gewinn im ersten Quartal empfindlich. Doch das Management bleibt trotz der Belastungen für das Gesamtjahr optimistisch.
Wie der DAX-Konzern am heutigen Dienstagmorgen mitteilte, beläuft sich der Gesamtschaden aus den kalifornischen Feuern auf rund 1,1 Milliarden Euro. Allein 800 Millionen Euro davon muss die Kernsparte Rückversicherung schultern. Die Konsequenz: Der Nettogewinn im ersten Quartal hat sich mit 1,09 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreswert von 2,12 Milliarden Euro nahezu halbiert. Die Analystenerwartungen, die im Schnitt bei 1,11 Milliarden Euro gelegen hatten, wurden damit knapp erreicht.
Trotz Milliardenschaden: Jurecka hält an Zielen fest
Trotz dieses Dämpfers gibt sich Finanzvorstand Christoph Jurecka kämpferisch. Der Konzern hält an seiner ambitionierten Prognose fest, den Gewinn bis 2025 auf rund sechs Milliarden Euro zu steigern. „Nicht zuletzt dank weiterhin guter Marktbedingungen und der hohen Qualität unseres Portfolios“, erklärte Jurecka die Zuversicht.
Preisdruck in der Erneuerungsrunde
Allerdings gibt es auch Gegenwind. Bei der wichtigen Vertragserneuerungsrunde im April, in der die Konditionen mit Erstversicherern und Maklern neu verhandelt werden, musste die Münchener Rück einen durchschnittlichen Preisrückgang von 2,5 Prozent hinnehmen. Dies zeigt den intensiven Wettbewerb in der Branche. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass der Rückversicherer trotzdem 6,1 Prozent mehr Geschäft zeichnen konnte – ein Zeichen für die starke Marktposition.
Und wie geht es weiter?
„Für die nächste Erneuerungsrunde im Juli erwartet Munich Re trotz zunehmenden Marktdrucks ein weiter positives Marktumfeld“, hieß es in der Unternehmensmitteilung. Das Management scheint also weiterhin von der eigenen Stärke und guten Marktchancen überzeugt zu sein.
Die Münchener Rück hat im ersten Quartal einen herben Schlag durch Naturkatastrophen einstecken müssen. Entscheidend wird nun sein, ob der Konzern die positive Preisentwicklung der vergangenen Perioden auch in den kommenden Erneuerungsrunden fortsetzen kann. Die Bestätigung der Langfristprognose ist ein positives Zeichen, doch der Weg dorthin bleibt anspruchsvoll. Investierte Anleger bleiben weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.