Die Munich Re hat auf dem gestrigen Investorentag weit in die Zukunft geblickt und klare Ziele bis 2030 formuliert. Wachstum, Erträge und Dividenden stehen dabei im Fokus. Mittlerweile haben sich gleich mehrere Analysten zu den neuen Zielen des Versicherungsriesen geäußert. Wie ordnen die Experten die neuen Pläne ein?
Nach dem jüngsten Investorentag von Munich Re haben sich mehrere große Analysehäuser zu Wort gemeldet. Der Tenor: Die neue Strategie und die ambitionierten Ziele bis 2030 kommen gut an – beim Kurspotenzial bleiben die Einschätzungen jedoch differenziert.
Die Privatbank Berenberg hat ihre Einstufung für Munich Re auf „Hold“ mit einem Kursziel von 629 Euro bestätigt. Der neue Fünfjahresplan sei ambitioniert, aber erreichbar, schrieb der nun zuständige Analyst Michael Christodoulou. In seinem Modell habe er nur geringe Anpassungen vorgenommen, da dieses bereits eng am vom Management skizzierten Gewinnpfad ausgerichtet gewesen sei. Angesichts des begrenzten Aufwärtspotenzials zum Kursziel bleibt Berenberg vorerst in Wartestellung.
Optimistischer zeigt sich JPMorgan. Die US-Bank belässt Munich Re auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 655 Euro. Analyst Kamran M Hossain bezeichnete die vorgelegten Ziele als vielversprechend. Vor allem das avisierte jährliche Gewinnwachstum je Aktie von mehr als 8,0 Prozent bis 2030 sei attraktiv und unterstreiche die operative Stärke des Rückversicherers.
Auch Jefferies reagierte positiv, bleibt aber vorsichtig. Das Analysehaus bestätigte die Einstufung „Hold“ mit einem Kursziel von 600 Euro. Der Strategieplan sei „geradezu atemberaubend“, schrieb Analyst Philip Kett. Die neuen Geschäftsziele lägen deutlich über den bisherigen Erwartungen, seien im aktuellen Kursniveau aber bereits weitgehend eingepreist.
Bei Barclays lautet das Votum weiterhin „Overweight“, das Kursziel liegt bei 625 Euro. Analyst Ivan Bokhmat hob insbesondere die starken Wachstumspläne im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft hervor. Beim Thema Kapitalrückflüsse wirkten die Ziele allerdings weniger aggressiv als von manchen Investoren erhofft.
Am zuversichtlichsten äußert sich die DZ Bank. Sie bestätigt ihre Kaufempfehlung mit einem fairen Wert von 640 Euro. Die Gewinnziele für 2026 entsprächen zwar weitgehend den Markterwartungen, das Ziel eines jährlichen EPS-Wachstums von acht Prozent bis 2030 sei jedoch ambitioniert – und damit eine positive Überraschung, so Analyst Thorsten Wenzel.
Munich Re liefert mit der neuen Strategie starke Argumente für langfristig orientierte Anleger. Hohe und teils ambitionierte Wachstumsziele treffen auf breite Zustimmung bei den Analysten. Wie nachhaltig die neue Dividenden- und Kapitalrückführungspolitik wirkt und ob die Aktie damit sogar zur „Gelddruckmaschine“ werden kann, lesen Sie hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Heute, 08:59