Hat die Aktie von Merck am Freitag noch zu den besten Werten im deutschen Leitindex gezählt, ist sie am DAX-Ende zu finden. Grund für die schwache Entwicklung zum Wochenstart ist eine Abstufung durch das Investmenthaus Stifel um gleich zwei Stufen. Zudem wurde das Kursziel drastisch reduziert.
Dylan Van Haaften, Analyst bei der Investmentbank Stifel hat die Aktie von Merck von „Buy“ auf „Sell“ abgestuft. Das Kursziel hat er von 153,00 auf 100,00 Euro nach unten gesetzt. Jüngste Gespräche mit dem Management hätten für ihn deutliche Risiken eines frühzeitigen Patentauslaufs des MS-Mittels Mavenclad (Cladribin) ergeben, so der Experte.
In der vergangenen Woche hatte der Darmstädter Konzern die größte Übernahme im Pharma-Geschäft seit fast 20 Jahren abschließen können. Der Kauf des US-Krebsspezialisten Springworks Therapeutics für rund drei Milliarden Euro ist in trockenen Tüchern, so das DAX-Unternehmen am vergangenen Dienstag. „Mit dieser Übernahme kommen wir dem Ziel, Patienten mit seltenen und oft schwer beeinträchtigenden Tumoren innovative Therapien zugänglich zu machen, einen wichtigen Schritt näher. Viele der Betroffenen sind noch jung und haben einen langwierigen Behandlungsweg mit ungewissem Ausgang und nur begrenzten Therapiemöglichkeiten vor sich“, sagte Danny Bar-Zohar, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck. „Der Zukauf macht deutlich, dass wir einen Portfolioansatz verfolgen, der konsequent darauf ausgerichtet ist, die Positionierung von Merck als international breit aufgestellten, innovationsstarken Vorreiter in Wissenschaft und Technologie weiter zu stärken“, fügte Belén Garijo, Vorstandsvorsitzende von Merck hinzu.
Die Aktie von Merck verliert nach der Abstufung durch Stifel heute zwei Prozent und ist damit der größte Verlierer des Tages im DAX. Der jüngste Stabilisierungsversuch ist damit erneut gescheitert. Ein Rutsch unter das Juni-Tief bei 108,10 Euro würde im Gegenteil sogar ein neues negatives Signal für die Aktie bedeuten. Anleger bleiben weiter außen vor.
07.07.2025, 11:54