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10.02.2022 Thorsten Küfner

Maersk: Das Ende der Rally?

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AP Moeller-Maersk A

Das Geschäft der Reederei Moller-Maersk wird im laufenden Jahr wohl von einer Entspannung der globalen Lieferketten ausgebremst werden. Während viele Branchen und Unternehmen dankbar sind, wenn die Engpässe im weltweiten Warenhandel ein Ende haben, ist das für die Reedereien nicht nur eine gute Nachricht. 

Die Maersk-Führung erwartet für 2022 ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) von rund 19 Milliarden US-Dollar. Das wäre etwas weniger als die 19,8 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2021. Die Neuigkeiten setzten den Kurs der Maersk-Aktie zunächst unter Druck, doch anschließend drehte er ins Plus und notierte zuletzt rund 2,9 Prozent höher.

Grundlage der Ergebnisprognose sei ein zwar starkes erstes Halbjahr, aber in der zweiten Jahreshälfte werde sich die Lage in der Schifffahrt normalisieren. Das Segment Seeverkehr (Ocean) macht den Großteil des Maersk-Geschäfts aus. Allerdings geht Maersk hier für 2022 nur noch von einem Umsatzwachstum von zwei bis vier Prozent aus, während der Erlös im vergangenen Jahr um 65 Prozent zugelegt hatte. Bislang profitiert Maersk von der riesigen Nachfrage nach Transportkapazitäten. Diese lassen die Preise für Transporte auf See steigen, was die Gewinne aller Container-Reedereien im vergangenen Jahr durch die Decke gehen ließ.

Der Grund ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Die Corona-Pandemie hat die Fahrpläne der Linienreedereien so durcheinandergewirbelt, dass Schiffe und Container oft nicht da sind, wo sie sein sollen. Zudem hat die angesprungene Konjunktur vor allem in China und den USA die Nachfrage nach Seetransporten derart erhöht, dass die Kapazitäten mehr als ausgeschöpft sind. 

Interessanter Zukauf

Zugleich will Maersk das Transportgeschäft an Land durch eine Übernahme weiter ausbauen. Geplant ist die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Pilot Freight Services für 1,68 Milliarden US-Dollar. Pilot Freight Services bietet Logistik von der sogenannten ersten bis zur letzten Meile an, also von der Bestellung der Ware bis zur Lieferung.

Das Unternehmen soll für Maersk laut Mitteilung vor allem den Transport von großen, unhandlichen Waren abwickeln, die im Online-Handel bestellt wurden. Der Kaufpreis entspreche einem Unternehmenswert in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar inklusive Schulden. Die behördlichen Genehmigungen für die Transaktion stehen noch aus.

Mit der Übernahme liegt Maersk voll im Trend. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Pricewaterhouse Coopers (PwC) wird sich das hohe Niveau von Zusammenschlüssen und Übernahmen in der Logistik- und Transportwirtschaft im Jahr 2022 weiter fortsetzen. Im vergangenen Jahr gab es in dem Sektor weltweit 322 Transaktionen im Gesamtwert von rund 219 Milliarden Dollar und damit mehr als je zuvor.

Das Fusions- und Übernahmegeschehen wird laut PwC von einigen der großen Akteure in Logistik und Schifffahrt dominiert. Die Ziele seien vielfältig und zeigten die Ambitionen, mehr Einfluss auf die globalen Lieferketten zu gewinnen, schrieben die Analysten in ihrer Studie. Neben Investitionen ins Kerngeschäft Schifffahrt sowie in Hafenterminals kauften Reedereien verstärkt auch "Spediteure, um direkten Zugang zu den Verladern zu erhalten". Als Grund sehen sie unter anderem die zunehmende Bedeutung von stabilen Lieferketten und funktionierenden Umschlagplätzen, wie Container- und Flughäfen. 

AP Moeller-Maersk A (WKN: 861929)

Reederei-Aktie sind weiterhin nichts für schwache Nerven. Gut möglich, dass die Frachtraten im Zuge einer zunehmenden Normalisierung des Sektors wieder etwas fallen werden. Ein Kauf der in den vergangenen Monaten bereits äußerst stark gelaufenen Maersk-Aktie drängt sich daher aktuell nicht auf. Wer bereits investiert ist, kann dabeibleiben (Stopp: 2.200 Euro). 

Mit Material von dpa-AFX

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