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19.05.2013 ‧ Steffen Eidam

Lufthansa und die Angst vor dem Streik

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Lufthansa

Tarifstreitigkeiten gehören bei der Lufthansa schon fast zum normalen Geschäftsalltag. Auch in diesen Tagen liegen Management und Arbeitnehmer meilenweit voneinander entfernt. Die Folgen sind momentan noch nicht absehbar.

Sparzwang kontra Gehaltserhöhungen. Europas größte Airline befindet sich derzeit erneut im Dilemma. Ein Angebot der Lufthansa haben die Arbeitnehmervertreter als indiskutabel zurückgewiesen. Jetzt droht der nächste Streik.

Keine Verhandlungsbasis

"Auf Basis dieses Angebots sind weitere Verhandlungen mit Lufthansa nicht sinnvoll", sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Die Tarifverhandlungen für rund 5.000 Piloten und Co-Piloten der Lufthansa stehen unter keinem guten Stern. "Das ist kein Angebot, sondern in Wirklichkeit eine Riesenforderung", so die VC weiter. Auf dieser Grundlage könne es keinen Abschluss geben. Der Vorwurf an das Management: Lufthansa ignoriere die bereits erbrachten Sparbeiträge der Piloten und verlange stattdessen erhebliche Opfer vom fliegenden Personal. So koste die Aussetzung von eigentlich anstehenden Tarifstufen einen Co-Piloten bis zu 7,7 Prozent seines Gehalts. Die angebotenen Gehaltssteigerungen lägen mit jährlich 1,1 Prozent unter der Inflationsrate. Die VC hat für die Piloten und Co-Piloten von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings über einen Zeitraum von zwei Jahren Gehaltssteigerungen von knapp zehn Prozent verlangt.

Vorschlag abgelehnt

Der Lufthansa-Vorschlag wurde von der Tarifkommission am Donnerstagabend erwartungsgemäß abgeschmettert. VC will nun weitere Schritte besprechen. Von Warnstreiks war allerdings bislang noch nicht die Rede. Laut VC behalte man sich „jederzeit geeignete Maßnahmen vor". Und somit könnte es demnächst abermals auf eine Arbeitsniederlegung hinauslaufen. Die Auswirkungen einer solchen Maßnahme sind der Airline bewusst (erst vor Kurzem haben die Mitarbeiter des Bodenpersonals die Arbeit ruhen lassen). Angesichts des angekündigten Sparkurses zeichnet sich eine länger anhaltende Auseinandersetzung ab. Die Auswirkungen auf die Lufthansa-Aktie waren bei den jüngsten Tarifauseinandersetzung aber immer eher von kurzfristiger Natur. Dies dürfte sich auch im Tarifstreit um die Pilotenbezüge nicht ändern. Aus charttechnischer Sicht ist die Lufthansa-Aktie zuletzt an der Hürde bei 16 Euro gescheitert. Anleger können an schwachen Tagen zukaufen. Wer bereits investiert ist, lässt die Gewinne laufen. Der Stopp bei 13,50 Euro sichert nach unten ab.

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