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02.03.2023 Nikolas Kessler

Krypto-Bank Silvergate Capital: Das klingt richtig übel

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Silvergate Capital Corp

Die Aktie der krypto-freundlichen Bank Silvergate Capital ist am Mittwoch im nachbörslichen US-Handel um mehr als 30 Prozent eingebrochen. Die Vorlage des Jahresberichts für 2022 wurde zuvor auf unbestimmte Zeit verschoben, dafür steht dem Unternehmen womöglich eine großangelegte Untersuchung der Aufsichtsbehörden ins Haus.

Silvergate Capital hat die US-Börsenaufsicht SEC am Mittwoch darüber informiert, den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 nicht fristgerecht einreichen können. Auch eine Fertigstellung innerhalb der rund zweiwöchigen Verlängerungsfrist bis zum 16. März sei nicht zu erwarten, heißt es in dem Dokument.

Grund dafür seien „bestimmte behördliche und andere Untersuchungen und Ermittlungen, die in Bezug auf das Unternehmen anhängig sind“ und derzeit bewertet werden müssten. „Der unabhängige Wirtschaftsprüfer des Unternehmens bittet ebenfalls um detaillierte Informationen zu diesen Angelegenheiten, und das Unternehmen reagiert auf diese Anfragen”, teilte Silvergate mit.

Die Rede ist von Untersuchungen der Bankenaufsicht und des US-Justizministeriums sowie Anfragen des US-Kongresses. Bereits in den vergangenen Monaten gab es Medienberichte, wonach Leerverkäufer und Aufsichtsbehörden gleichermaßen das Unternehmen ins Visier genommen hätten.

Das ist allerdings nicht die einzige schlechte Nachricht. Um trotzt der Firmenpleiten und Turbulenzen im Kryptosektor liquide zu bleiben, hatte Silvergate im Januar und Februar weitere Schuldverschreibungen verkauft – größtenteils mit Verlust (DER AKTIONÄR berichtete). Das könnte auch in kommenden Monaten weitere Verluste verursachen und dazu führen, dass das Unternehmen und die hundertprozentige Tochtergesellschaft Silvergate Bank künftig „weniger als gut kapitalisiert“ ist.

Zukunft fraglich, Aktie crasht

Diese Faktoren könnten sich auf die Fähigkeit zur Fortsetzung der Geschäftstätigkeit auswirken, warnt das Unternehmen. Heißt konkret: Im schlimmsten Fall steht das Geschäftsmodell von Silvergate vor dem Aus. Das wäre auch für den gesamten Krypto-Sektor ein weiterer Nackenschlag, denn die Bank zählt einige der größten Unternehmen in der Branche zu ihren Kunden.

Die Anleger reagieren entsprechend geschockt auf diese Aussichten: Die Aktie ist im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch um mehr als 30 Prozent eingebrochen und nimmt damit das Anfang Januar markierte Rekordtief bei 10,81 Dollar ins Visier. Auch im hiesigen Handel bei Tradegate geht es am Donnerstagvormittag um fast 34 Prozent abwärts.

Silvergate Capital Corp (WKN: A2PCBX)

Die Silvergate-Aktie steht derzeit nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Anleger sollten angesichts der unklaren Zukunftsperspektive auch nicht ins Fallende Messer greifen.

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