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Klarna-IPO: Gelingt der Börsengang diesmal?

Klarna-IPO: Gelingt der Börsengang diesmal?
Foto: pa/ Sipa/ SOPA-Images
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Martin Mrowka 27.08.2025, 14:26 Martin Mrowka

Nach mehreren, teilweise kurz zuvor abgesagten Versuchen, startet das schwedische Fintech Klarna einen neuen Anlauf. Im September soll nun endlich der Börsengang erfolgen. Das IPO soll mit einer Bewertung von 13 bis 14 Milliarden Dollar in den USA über die Bühne gehen. DER AKTIONÄR checkt die Chancen der neuen Aktie.  

Wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Quellen gegenüber Reuters berichten, strebt das schwedische Fintech-Unternehmen Klarna an, im September in den Vereinigten Staaten an die Börse zu gehen. 

Die im Rahmen des Börsengangs verkauften Aktien könnten bereits in dieser Woche zu einem Preis zwischen 34 und 36 Dollar angeboten werden, so die Quellen. Die angestrebte Bewertung von 13 und 14 Milliarden US-Dollar liegt damit etwas unter den im April geschätzten gut 15 Milliarden Dollar.  Klarna wolle mit dem IPO fast eine Milliarde Dollar einnehmen.

Die Firma hatte ihre IPO-Pläne im April ausgesetzt, nachdem die umfassenden Zölle von US-Präsident Donald Trump die globalen Märkte erschüttert hatten. Es hatte auch schon im Jahr 2021 einen Börsengang in Betracht gezogen, sich dann aber doch dagegen entschieden. Damals hatte man eine Bewertung von etwa 46 Milliarden Dollar ins Auge gefasst. 

Vom Start-up entwickelte sich das Unternehmen über die Jahre zu einem ernst zu nehmenden Player in der Finanzbranche. Mittlerweile hat das in Schweden gegründete Unternehmen seinen Hauptsitz in Großbritannien, der Börsengang werde jedoch in New York erfolgen. 

Klarna hat laut eigenen Angaben mehr als 100 Millionen aktive Nutzer. Zuletzt beschleunigte sich auch das Wachstum bei den Händlern, bei denen man mit dem System von Klarna bezahlen kann. Im ersten Quartal 2025 wurden rund 724.000 Händler erreicht und 150.000 neue Einzelhandelspartner begrüßt. Schwergewichte wie Apple, Adidas, Airbnb und H&M gehören zu den Kunden. Insgesamt liefen 2024 Zahlungen in Höhe von 105 Milliarden Dollar über die Plattform von Klarna, 2015 waren es noch sechs Milliarden Dollar. 

Ein Großteil des Umsatzes verdient der Bezahldienst mit der "Buy now, pay later"-Funktion, bei der Kunden etwas kaufen und indirekt bei Klarna einen Kredit aufnehmen, den sie über einen gewissen Zeitraum plus Zinsen an das Fintech zurückbezahlen müssen. Seit einiger Zeit versucht sich Klarna als Neobank zu positionieren. Das Unternehmen hat eine Banklizenz die es ermöglicht, auch Festgeld, Debitkarten und Girokonten anzubieten.

Um im Vorfeld des Börsengangs die Wahrnehmung des eigenen Geschäftsmodells zu verändern, hatte das Unternehmen eine Marketing-Kampagne gestartet. Dabei im Fokus: die Klarna Card – eine Visa-Karte, mit der Kundinnen und Kunden entweder sofort oder innerhalb von bis zu 30 Tagen zahlen können.

CEO Sebastian Siemiatkowski setzt mittlerweile auch auf KI, um Klarna profitabler zu machen. Seit dem KI-Schub durch ChatGPT hat er Prozesse automatisiert, laut Klarna ersetzt ein KI-Chatbot bereits die Arbeit von 700 Angestellten. Die Belegschaft schrumpfte von 5.000 auf 3.800. Trotz Kontroversen zeigte sich Siemiatkowski optimistisch. Klarna sei für ihn immer noch ein potenzielles "Google der Finanzwelt". Und er sei verrückt genug, weiter daran zu glauben. 

Das Börsenumfeld hat sich gebessert. Die robusten Debüts neuer Emittenten haben die Begeisterung für Börsengänge in den USA neu entfacht. Der Design-Software-Hersteller Figma und der Stablecoin-Riese Circle gehören zu den Unternehmen, die erfolgreich an die Börse gegangen sind und deren Aktien in den Tagen nach ihrem Debüt nach Kursvervielfachung neue Höchststand über ihren IPO-Preisen erreichten. 

Die 20 größten US-Börsengänge in diesem Jahr verzeichneten laut einer Berechnung von Reuters auf Basis von Daten der LSEG einen durchschnittlichen Kursanstieg von 36 Prozent am ersten Handelstag. 

Die Verbesserung der Aktienmärkte in diesem Sommer und die robusten Debüts neuer Emittenten haben die Begeisterung für Börsengänge in den USA neu entfacht. Mit der anvisierten Preisspanne zwischen 34 und 36 Dollar erscheint die Aktie fair bewertet.

Es ist jedoch noch zu früh, Kursziele für die Klarna-Aktie auszugeben. Das Klarna-IPO wird auch zeigen, in welcher Verfassung sich der nur schwer in Gang kommende IPO-Markt befindet. DER AKTIONÄR bleibt am Ball und wird zeitnah über weitere News rund um den Börsengang berichten. 

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