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Foto: Kion Group AG
02.03.2023 Maximilian Völkl

Kion nach der 100-Prozent-Rally – Achterbahnfahrt nach Zahlen

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Kion Group

Die Kion-Aktie reagiert am Donnerstag mit einer echten Achterbahnfahrt auf die Zahlen. Am frühen Nachmittag notieren die Papiere des Logistikspezialisten aber über vier Prozent im Minus. Nachdem sich die Aktie zuvor aber seit Oktober mehr als verdoppelt hatte, sollten Anleger deshalb nicht in Panik verfallen.

Steigende Kosten und unterbrochene Lieferketten haben bei Kion im vergangenen Jahr für ordentlich Gegenwind gesorgt. Hinzu kamen interne Probleme beim Projektmanagement. Dieses Jahr soll sich die Lage aber verbessern, wie das Unternehmen mitteilte. Das Management geht aber nicht davon aus, dass man an die Rekordwerte von 2021 anknüpfen kann. Vor allem im 2022 schwer gebeutelten Geschäft Supply Chain Solutions läuft noch nicht wieder alles rund, hier bietet Kion beispielsweise automatisierte Lagersysteme an.

Kions Gewinn brach 2022 unter dem Strich um 83 Prozent ein auf 98 Millionen Euro. Den Konzern belasteten die steigenden Preise für Energie und Material. Gepaart mit dem anhaltenden Chipmangel, der Lohnkosteninflation und dem Arbeitskräftemangel schrieb der Konzern im dritten Quartal sogar rote Zahlen. Tausende Gabelstapler konnten wegen fehlender Einzelteile nicht ausgeliefert werden und die Zeitpläne der Teams auf den Baustellen gerierten durcheinander, weil sie wegen fehlender Teile ihre Projekte nicht wie geplant abarbeiten konnten.

Das dicke Auftragsbuch aus den Vorjahren stützte Kion aber. Vor allem im zweiten Halbjahr sei es erfolgreich gelungen, die bestehenden Aufträge abzuarbeiten, sagte der neue Finanzvorstand Markus Wassenberg. So stieg der Umsatz im Gesamtjahr um acht Prozent auf etwas mehr als 11,1 Milliarden Euro. Der Auftragseingang ging von 12,5 auf 11,7 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte EBIT sank um zwei Drittel auf 292 Millionen Euro. Angesichts dessen sowie wegen des hohen Lagerbestands verbuchten die Frankfurter zudem freie Mittelabflüsse in Höhe von 716 Millionen Euro.

Niedrigere Dividende

Seinen Aktionären will Kion für 2022 eine Dividende von 19 Cent je Anteilsschein ausschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 25 Prozent, was das untere Ende der vom Vorstand avisierten Spanne markiert. Nach dem Rekordjahr 2021 konnten sich die Aktionäre noch über 1,50 Euro je Aktie freuen.

Kion war lange Zeit ein Profiteur der Corona-Krise. Das rasante Wachstum des Onlinehandels ließ viele Unternehmen reichlich Geld in den Ausbau und die Automatisierung ihrer Lagerhäuser und Lieferabläufe stecken. Mittlerweile schwächelt die Konjunktur aber und vor allem die Kauflust der Verbraucher hat sich vor dem Hintergrund der Inflation abgeschwächt. Das bekommt Kion beispielsweise bei den wichtigen Kunden aus dem Online-Handel zu spüren.

Neuer Ausblick

Beim Umsatz erwartet der Vorstand um Chef Rob Smith 2023 mindestens elf Milliarden Euro, im schlechtesten Fall damit sogar etwas weniger als 2022. Als bereinigtes EBIT sollen mit mindestens 550 Millionen Euro aber deutlich mehr hängen bleiben als zuletzt.

Kion Group (WKN: KGX888)

DER AKTIONÄR hatte bei Kion frühzeitig zum Kauf geraten, da die Trends im E-Commerce weiter intakt sind und die Bewertung nach dem Kurssturz günstig war. Nach der Rally war eine Verschnaufpause aber überfällig, Gewinnmitnahmen hatten sich angeboten. Nach den Zahlen ändert sich daran zunächst nichts.

Mit Material von dpa-AFX

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