Donald Trump sorgt weiterhin für kräftig Bewegung an den Aktienmärkten. Nachdem er am Mittwoch bereits mit Zöllen auf Chips gedroht hatte, bringt er die Intel-Aktie einen Tag später zusätzlich unter Druck. Er fordert nicht weniger als den Rücktritt des erst seit wenigen Monaten amtierenden Vorstandsvorsitzenden Lip-Bu Tan.
Hintergrund ist ein Vorwurf des republikanischen Senators Tom Cotton, der dem Chip-Veteranen zu enge Verbindungen nach China unterstellt.
Lip-Bu Tan, welcher erst seit März im Amt ist, hatte beim kriselnden Chip-Giganten bereits erste Akzente gesetzt – unter anderem durch den Sparkurs und die Streichung des geplanten Milliardenprojekts für eine neue Chipfabrik in Magdeburg. Zuvor führte er den Chip-Entwickler Cadence.
Doch genau aus dieser Zeit rühren nun die Vorwürfe. Laut Cotton soll Cadence unter der Führung von Tan widerrechtlich Technologie an eine chinesische Militäruniversität verkauft haben. Zudem kursieren Berichte, wonach Tan „Dutzende“ chinesische Firmen kontrolliere. Der Senator forderte vom Intel-Verwaltungsrat eine klare Stellungnahme – spätestens bis Mitte August.
Donald Trump legte noch nach und schrieb auf seiner Plattform Truth Social, Lip-Bu Tan sei aufgrund offensichtlicher Interessenkonflikte nicht tragbar. „Es gibt keine andere Lösung für dieses Problem“, so der US-Präsident. Eine offizielle Reaktion von Intel blieb bislang aus. Die Aktie verliert im frühen US-Handel rund drei Prozent und kämpft damit wieder um die psychologisch wichtige Marke von 20 Dollar.
Nach den zuletzt schwachen Quartalszahlen setzt Trump den Chip-Titel am Donnerstag zusätzlich unter Druck. Grundsätzlich bleibt Intel zwar eine heißte Turnaround-Wette, doch angesichts der aktuellen Situation drängt sich ein Nachkauf derzeit nicht auf. Wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 15 Euro.
07.08.2025, 15:40