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22.03.2024 Martin Mrowka

Hausse! Canopy Growth, Aurora, Tilray und Co feiern deutsche Cannabis-Freigabe

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AURORA CANNABIS INC. REGISTERED SHARES O.N.

Die am Freitag durch den Bundesrat erfolgte Teil-Legalisierung von Cannabis in Deutschland sorgt für haussierende Kurse der kanadischen Cannabis-Firmen. Vereinzelt gibt es Kursgewinne von über 40 Prozent. Doch das Beispiel aus Thailand zeigt, dass die Freigabe der berauschenden Pflanzen nachteilige Auswirkungen haben kann. Die Aktien bleiben hochriskant.

Der Weg für die teilweise Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist nach jahrelangen Diskussionen frei. Der Bundesrat ließ am Freitag ein vom Bundestag beschlossenes Gesetz passieren, mit dem zum 1. April Besitz und Anbau der berauschenden Pflanzen für Volljährige mit zahlreichen Vorgaben für den Eigenkonsum erlaubt werden. 

Trotz vieler Kritikpunkte gab es keine Mehrheit dafür, das Gesetz in den Vermittlungsausschuss mit dem Parlament zu schicken und so vorerst auszubremsen. Lediglich vier Bundesländer votierten dafür. Um ein Scheitern des Cannabis-Gesetzes noch abzuwenden, hatte die Bundesregierung zuletzt noch zugesichert, einige Regelungen nachträglich zu ändern.

Richtungsweisende Entscheidung

Die Zäsur in der Drogenpolitik kann damit am Ostermontag in Kraft treten. Legal sein soll für Erwachsene ab 18 Jahren grundsätzlich der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum. In der eigenen Wohnung sollen drei lebende Cannabis-Pflanzen erlaubt sein und bis zu 50 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum. Kiffen im öffentlichen Raum bleibt unter anderem in Schulen, Sportstätten und in Sichtweite verboten – konkret in 100 Metern Luftlinie um den Eingang. 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den Beschluss zur Teil-Legalisierung von Cannabis als richtungsweisende Entscheidung bezeichnet. "Die Cannabis-Politik der letzten zehn Jahre ist gescheitert", sagte der SPD-Politiker am Freitag nach der Bundesratsabstimmung in Berlin. Lauterbach führte eine Verdoppelung des Konsums bei Kindern und Jugendlichen an, eine Verdopplung der Zahl der Drogentoten. Zudem werde der Schwarzmarkt immer größer.

Die Aktien von kanadischen Cannabis-Firmen sind am Freitag stark gefragt, weil Deutschland der Anbau und der Konsum für Erwachsene teilweise legalisiert. Die an der US-Techbörse Nasdaq notierte Aktie von Tilray Brands schnellte um etwa 13 Prozent nach oben. Papiere der kanadischen Cannabis-Firmen Canopy Growth und Aurora Cannabis steigen an der Nasdaq zeitweise sogar um über 40 Prozent beziehungsweise 24 Prozent. IM Cannabis haussieren um gut 30 Prozent.

CANOPY GROWTH CORP. REGISTERED SHARES O.N. (WKN: A3E2FV)

Andere Länder haben Cannabis bereits legalisiert. Als weltweit erstes Land hatte Uruguay 2013 den Konsum, Verkauf und Anbau von Cannabis legalisiert. Noch früher duldeten die Niederlande in den 1970er-Jahren Verkauf und Konsum von sogenannten weichen Drogen – das Land gilt seit Jahrzehnten als Kiffer-Paradies. Aber: Coffeeshops dort dürfen zwar Cannabis verkaufen, Anbau und Großhandel sind aber verboten – die Läden müssen sich ihre Ware illegal besorgen. 

Im Dezember begann ein Experiment mit dem Verkauf von legal angebautem Marihuana – Coffeeshops in Tilburg und Breda dürfen während der Testphase legal gezüchtete Drogen verkaufen. Auch in Teilen der USA blüht das Geschäft, ohne dass es zu drastischen Verfehlungen kam.

In Thailand wurde Cannabis 2022 von der Liste illegaler Drogen gestrichen. Allerdings hat Thailand kürzlich die Rolle rückwärts eingeleitet. Bis Jahresende soll der "Freizeitkonsum" dort wieder verboten werden. Der Markt in Thailand ist praktisch unreguliert und unkontrolliert. Das führt offenbar in dem beliebten Urlaubsland zu Missbrauch. 

Ob der Schwarzmarkt für Cannabis, Marihuana und Haschisch durch die teilweise Freigabe in Deutschland erfolgreich ausgetrocknet werden kann und ob die jungen Erwachsenen mit der neuen Drogen-Freiheit verantwortungsvoll umgehen, wird die Zukunft zeigen. Ob die Cannabis-Firmen mit ihrem Geschäft nun endlich in schwarzen Zahlen kommen, auch. Die Aktien der Cannabis-Firmen, vor allem der ganz kleinen, hier nicht genannten, bleiben hochriskant. Die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen macht sie lediglich für besonders risikoreiche Spekulanten interessant.

(Mit Material von dpa-AFX)

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