Die US-Regierung hat die Zollpause bis zum 1. August 2025 verlängert. Ursprünglich sollte sie am 9. Juli enden. Durch den Schritt sollen Handelspartner mehr Zeit für neue Abkommen bekommen. US-Finanzminister Scott Bessent kündigte zudem weitere Zoll-Deals an. DER AKTIONÄR beleuchtet die aktuelle Lage.
Rückblick: Bereits am Donnerstag hatte Trump den 1. August als Stichtag genannt, ab dem „das Geld in die USA fließen soll“. Handelsminister Howard Lutnick und Finanzminister Scott Bessent bestätigten dies öffentlich. Trump plant demnach, bis zum 9. Juli rund zwölf Länder per Brief über höhere Zölle zu informieren, während er zugleich betonte, dass mehrere Handelsabkommen kurz vor dem Abschluss stünden.
Bessent deutete gegenüber CNBC an, dass in den nächsten 48 Stunden weitere Handelsankündigungen folgen würden: „Mein Postfach war letzte Nacht voll mit neuen Angeboten.“
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Drohung gegen BRICS-Staaten
Im Konflikt mit den BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, China, Indien und Südamerika) drohte Trump derweil mit zusätzlichen Zöllen von zehn Prozent für Länder, die sich deren „antiamerikanischer Politik“ anschließen. Dies folgt auf Kritik der BRICS-Staaten am Sonntag in Rio de Janeiro an einseitigen Zöllen. Bereits zu Jahresbeginn hatte Trump mit 100-Prozent-Zöllen gedroht, sollten die Länder vom US-Dollar als Zahlungsmittel abrücken.
Wichtige Einigungen stehen weiter aus
Die seit April laufenden Verhandlungen zeigen bisher überschaubare Fortschritte. Ein Rahmenabkommen mit China wurde erzielt, doch eine finale Unterzeichnung steht aus. Auch mit der EU gibt es laut Handelsblatt kaum Fortschritte. Die ebenfalls im April ausgerufene 90-tägige Zollpause sollte Verhandlungen ermöglichen, doch bisher sind noch wichtige Abkommen wirklich in trockenen Tüchern.
Indes startete die Wall Street nach einer starken Vorwoche, in der der S&P 500 und Nasdaq neue Höchststände erreichten, schwach in den Handelstag. Für die drei wichtigsten US-Indizes ging es zum Auftakt leicht nach unten. Deutlich stärker fallen die Verluste derweil bei Tesla aus: Nach einer erneuten Fehde zwischen Tesla-Chef Elon Musk und dem US-Präsidenten steht das Papier deutlich unter Druck.
Nach dem starken Run in der Vorwoche werden die Anleger vorsichtiger. Anlass zur Sorge besteht jedoch nicht: Die Aufwärtstrends beim S&P 500, Dow Jones und Nasdaq 100 sind nach wie vor intakt.
07.07.2025, 16:08