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Handelsstreit: Das haben Trump und Xi beschlossen

Handelsstreit: Das haben Trump und Xi beschlossen
Foto: ChatGPT/Sora
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Jan-Paul Fóri 30.10.2025, 09:14 Jan-Paul Fóri

US-Präsident Donald Trump hat nach einem Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping eine Teileinigung im festgefahrenen Zoll- und Handelsstreit verkündet. Der ganz große Wurf blieb jedoch aus – die Märkte reagieren abwartend. DER AKTIONÄR gibt einen Überblick über das, was sich geändert hat – und was nicht.

Den größten Lichtblick gab es im Rohstoffsektor: China setzt seine Exportkontrollen auf seltene Erden für ein Jahr aus. Im Gegenzug streichen die USA die Sanktionen vom 29. September, durch die mehrere chinesische Firmen auf der schwarzen Liste gelandet waren.

Trump sprach von einem „wichtigen Schritt“, der nach Verhandlungen um ein weiteres Jahr verlängert werden könne. Xi gab sich zurückhaltender und sprach von Fortschritten bei „zu lösenden Fragen“. Hintergrund: China dominiert die weltweite Förderung und Verarbeitung seltener Erden – essenzieller Rohstoffe für Hightech, Elektromobilität und Rüstung. Smartphones, Halbleiter, Elektromotoren oder Turbinen – kaum eine Zukunftstechnologie kommt ohne sie aus. Peking hatte das Thema zuletzt als Druckmittel im Handelskonflikt genutzt.

Daraufhin hatte sich die US-Regierung unter anderem an MP Materials, aber auch am Lithiumproduzenten Lithium Americas beteiligt.

Fentanyl-Zölle sinken

Ebenfalls neu: Die USA senken die Sonderzölle auf chinesische Fentanyl-Produkte um zehn Prozentpunkte. Die Strafabgabe, die ursprünglich bei 20 Prozent lag, wurde im Zuge der Fentanyl-Krise in den USA eingeführt. Laut Trump betragen die Gesamtzölle auf chinesische Waren damit nun 47 Prozent. Ein symbolischer Schritt, aber kein Gamechanger – zu viele Streitpunkte bleiben ungelöst.

Agrar-Deal: China kauft wieder US-Sojabohnen

Ein Erfolg, den Trump innenpolitisch dringend brauchte: China nimmt den Import von US-Sojabohnen und Agrarprodukten wieder auf. Xi habe persönlich grünes Licht gegeben, so Trump. Die chinesische Abkehr von US-Farmern hatte zuletzt politischen Druck auf den Präsidenten erhöht. Jetzt hofft das Weiße Haus auf Entlastung – und die Farmer auf steigende Exportzahlen.

Chip-Streit: Keine Einigung in Sicht

Beim heißesten Eisen der Tech-Welt – dem Chip-Konflikt – bleibt jedoch alles offen. Trump erklärte, China werde mit Nvidia und anderen US-Konzernen sprechen – konkrete Ergebnisse? Fehlanzeige. Nvidia darf bislang nur eine abgespeckte Version seiner KI-Chips in China verkaufen (Modell H20). Hintergrund: Washington will verhindern, dass militärisch relevante Technologie nach Peking gelangt. Für Anleger bleibt das Thema ein Unsicherheitsfaktor.

Tiktok: China signalisiert Gesprächsbereitschaft

Auch beim Tiktok-Streit gab es nur leise Töne. Chinas Handelsministerium erklärte, man wolle „Tiktok betreffende Fragen“ konstruktiv lösen. Das US-Geschäft der App soll in ein neues, mehrheitlich amerikanisches Unternehmen ausgelagert werden – mit Oracle und Silver Lake als Hauptinvestoren.

Der große Wurf im Handelsstreit zwischen China und den USA steht weiter aus. Trotzdem ist der Ton zwischen Washington und Peking versöhnlicher geworden. DER AKTIONÄR wird zeitnah über die weiteren Entwicklungen berichten.

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