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04.08.2014 Andreas Deutsch

Hammer am Abend: Roland Koch soll Bilfinger verlassen

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Bilfinger

Von wegen Ruhe nach Handelsschluss: Der Baukonzern Bilfinger hat am Montagabend seine Prognose kassiert. Außerdem will Bilfinger seinen Chef loswerden: den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch. Die Aktie gerät nachbörslich in Turbulenzen.

Der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger kappt erneut seine Jahresprognose und leitet den Rauswurf von Vorstandschef Roland Koch ein. Koch solle zum 8. August aus dem Gremium ausscheiden, teilte Bilfinger Montagabend in Mannheim mit. Kochs Posten soll vorübergehend Aufsichtsratsmitglied Herbert Bodner übernehmen, bis ein regulärer Nachfolger gefunden ist. Die Anteilseigner im Aufsichtsrat haben dem entsprechenden Vorschlag von Aufsichtsratschef Bernhard Walter bereits zugestimmt.

Die Bilfinger-Aktie verlor nach Xetra-Börsenschluss weiter an Wert. Im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz sackte der Kurs um rund drei Prozent ab.

Gewinnziel erneut kassiert

Nach einem Verlust bei einem Projekt in Südafrika strich die Bilfinger-Führung nun zum zweiten Mal binnen weniger Wochen die Gewinnprognose für das laufende Jahr zusammen. Bei einer Leistung von 7,8 Milliarden Euro soll der bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Unternehmenswerte (bereinigtes EBITA) nun nur noch 340 bis 360 Millionen Euro erreichen. Dies sind 40 Millionen weniger als noch bei der ersten Prognosesenkung Ende Juni in Aussicht gestellt. Das bereinigte Konzernergebnis werde mit 205 bis 220 Millionen Euro um 25 Millionen Euro geringer ausfallen als zuletzt erwartet.

Im März hatte der Vorstand unter Kochs Führung für 2014 noch eine Jahresleistung von mindestens 9 Milliarden Euro und deutliche Gewinnsteigerungen angepeilt. Dass es nun so viel weniger wird, führte Bilfinger auf das Geschäftsfeld Power zurück. Nach früheren Angaben leidet die Kraftwerkssparte unter den Folgen der Energiewende in Deutschland, wegen der sich die Energieversorger bei ihren Investitionen deutlich zurückhielten.

Der jüngsten Mitteilung zufolge erklärte Koch sich zum Rückzug bereit. Das Vertrauen am Kapitalmarkt sei erschüttert. Mit dem Chefwechsel solle ein "Dissens über die Einschätzung der kurzfristigen Unternehmensentwicklung" und der notwendigen Maßnahmen vermieden werden. Über Kochs Ausscheiden soll der Aufsichtsrat nun in seiner Sitzung am 7. August entscheiden.

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Kein Kauf

Die Probleme bei Bilfinger scheinen doch größer zu sein als bislang erwartet. Die Aktie befindet sich charttechnisch im freien Fall und ist aktuell kein Kauf.

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