Der Goldpreis kann sich weiter erholen. Zwar musste das Edelmetall gestern kurz nach dem Fed-Entscheid einen Rücksetzer hinnehmen, konnte dann aber zulegen und ging bei über 1.865 Dollar aus dem Handel. Im frühen europäischen Handel notiert der Goldpreis ebenfalls fester. Doch nach oben bleibt die entscheidende Zone um 1.900 Dollar, die von den Bullen überwunden werden muss, um das Blatt auch charttechnisch zu drehen. Derweil sorgt eine Aktion von Goldman Sachs für Diskussionen unter den Goldanlegern.
Goldman Sachs ist in das Geschäft mit Gold-ETFs eingestiegen. Allerdings hat die US-Bank nicht selbst einen ETF aufgelegt, sondern einen bestehenden übernommen. Und zwar den der australischen Prägeanstalt, den Perth Mint Physical Gold ETF. Das ist Goldman Sachs erster Rohstoff-ETF (in Deutschland wäre es aufgrund der besonderen gesetzlichen Regelung ein ETC). Der ETF wird künftig auf den Namen Goldman Sachs Physical Gold ETF tragen. Es gibt dabei allerdings zwei große Neuerungen. Eine davon: Der ETF wird künftig nicht mehr wie bisher durch die Regierung von West-Australien gedeckt. Eine andere: Die Anleger können ihre Anteile nicht mehr gegen physisches Gold tauschen. Sprich: Eine Auslieferung ist künftig nicht mehr möglich.
Es war sicherlich für den einen oder anderen Anleger ein Anlagegrund, sich das Gold auch ausliefern lassen zu können. Dazu war es auch für manchen Anleger ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass die Regierung West-Australiens hinter dem ETF stand. All das ändert sich nun. Der ETF wird, wenn man so will, zu einem reinen Finanzprodukt. Sicher: Auch hier wird das Gold physisch hinterlegt, wie bei anderen ETFs auch. Doch das Besondere, die Auslieferung, entfällt künftig für Anleger. Das dürfte bei einigen für Unmut sorgen. Letztlich muss allerdings jeder Anleger für sich selbst entscheiden, ob er die schnelle Handelbarkeit eines ETFs bevorzugt, oder aber Gold lieber in physischer Form haben möchte – dann bietet sich selbstverständlich der Kauf von Münzen oder Barren an.