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15.03.2020 Markus Bußler

Gold: Manipulation vor aller Augen!

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Gold

Der Goldmarkt erlebte an den vergangenen beiden Handelstagen, also am Donnerstag und Freitag, etwas, was es in dieser Form sicher noch nicht gegeben hat. Mit einem normalen Handel hatte das Ganze nichts zu tun. Hier gab es offensichtlich massive Eingriffe seitens einiger Marktteilnehmer, die doch sehr sauer aufstoßen. Das war eine Manipulation vor aller Augen.

Erlauben Sie mir, diesen Artikel ausnahmsweise etwas weniger distanziert in der Ich-Form zu schreiben. Sie kennen mich vielleicht von unseren Videos bei Aktionär TV, hier von der Internetseite des AKTIONÄRs oder auch aus dem Print-Magazin. Seit rund einem Jahrzehnt schreibe ich dort über Edelmetalle. Meine erste Aktie habe ich 1994 gekauft. Ich bin bis heute kein großer Freund von Manipulationstheorien. Die meisten Manipulationstheorien beruhen meiner Überzeugung darauf, dass jemand den Markt falsch einschätzt. Doch an den vergangenen beiden Handelstagen spielte sich etwas ab, das ich in 26 Jahren an der Börse so noch nicht erlebt habe.

Beginnen wir am Anfang: Am Freitag vor einer Woche, als dem 6. März, empfahl ich meinen Lesern bei Goldfolioeinen Put auf Gold zu kaufen. Obwohl Gold gerade unterwegs gewesen ist in Richtung eines neuen Siebenjahreshochs konnte ich die Bewegung nur als B-Welle in einer Korrektur werten, die in einem erneuten Rücksetzer münden sollte/müsste, um diese Korrektur abzuschließen. Und heute wissen wir: Gold erreichte in der Nacht zum Montag noch ein frisches Siebenjahreshoch bevor es dann abwärtsging. Eigentlich wie aus dem Lehrbuch. Das Tief hatte ich im Bereich von 1.560 Dollar erwartet – allerdings war mir bewusst, dass in solch volatilen Zeiten ein Überschießen dieses Ziels nicht ungewöhnlich wäre. Soweit also nichts Ungewöhnliches – außer dass Gold vielleicht etwas stärker unter Druck kam als erwartet.

Was aber die Minenaktien hier veranstaltet haben, das spottet jeglicher Beschreibung. Natürlich war mir bewusst, dass auch die Minen fallen werden, wenn einerseits Aktien einbrechen und auch Gold verkauft wird. Das denkbar schlechteste Umfeld für Minen. Und so war die Bewegung bis Mittwoch zwar unschön, doch sie war so zu erwarten. Was sich dann aber am Donnerstag und insbesondere am Freitag bei den Minen-ETFs GDX und GDXJ abgespielt hat, ist nicht mehr mit Logik zu erklären.

GDXJ: Seltsamer Handel am Donnerstag

Beginnen wir am Donnerstag: Zum Handelsende hin kam extremer Verkaufsdruck beim Junior-Minen-ETF GDXJ auf. Der Index verlor binnen weniger Stunden über 26 Prozent an Wert. Nur zur Verdeutlichung: Wir reden hier nicht von einem ETF, in dem vor allem Explorationsaktien gelistet sind. Die größten Positionen sind Northern Star, Kinross, Sibanye, Pan American Silver, Gold Fields, Yamana, Evolutiuon und B2Gold – größere Produzenten also. Und keine dieser Aktien verlor an diesem Tag 26 Prozent oder mehr. Das Ergebnis: Der ETF verlor mehr als die Aktien, die darin gelistet waren. Er ging also mit einem Discount zum NAV aus dem Handel. Das ist ungewöhnlich und an sich schon ein Unding.

Doch das Spiel fand dann am Freitag seinen Höhepunkt. Diesmal schien sich jemand den großen Bruder vorknöpfen zu wollen, den GDX. Die größten Positionen, das vorab, sind hier Newmont Goldcorp, Barrick Gold und Franco-Nevada. Der GDX notierte den kompletten Tag schwach, in der letzten halben Stunde spielte sich dann ein Schauspiel ab, das ich so noch nie, wirklich noch nie, erlebt habe. Der GDX brach bis auf 16,50 Dollar ein. Um das ins Verhältnis zu setzen: Dieser Stand war der niedrigste Stand seit Anfang 2016. Und damals notierte Gold gerade einmal bei 1.100 Dollar.

GDX auf dem Niveau von 2016 – aber die Aktien nicht

Wenn aber der ETF so stark unter Druck kam, dann müssten auch die Minenaktien, die darin enthalten sind, auf den tiefsten Stand seit Anfang 2016 fallen. Da Newmont, Barrick und Franco knapp 35 Gewichtung haben, schauen wir uns doch diese Aktien einmal an:

Barrick notierte Anfang 2016 bei unter 10 US-Dollar, aktuell über 50 Prozent höher. Newmont notierte Anfang 2016 bei rund 20 Dollar, aktuell bei 39,50 Dollar. Also fast 100 Prozent höher. Franco-Nevada schließlich notierte 2016 bei unter 50 Dollar, aktuell bei 89 Dollar. Auch wenn wir einkalkulieren müssen das die Rechnung etwas verfälscht ist durch die Übernahmen von Goldcorp und Randgold durch Barrick und Newmont ist die Diskrepanz, die sich hier auftut doch enorm.

Was in den letzten 5 Minuten passierte, setzte dem ganzen dann die Krone auf. Der GDX wurde von 16,50 Dollar unter enormen Umsätzen wieder auf 19 Dollar hochgekauft, nachbörslich wurde er sogar bei 19,45 Dollar abgerechnet, also noch einmal rund 2,5 Prozent höher. Aber selbst hier notiert er noch deutlich unter dem NAV, der bei rund 20,50 Dollar liegt. Das Ganze hat mit einem seriösen Handel nichts mehr zu tun.

Gold (ISIN: XC0009655157)

In den vergangenen Tagen wurden nur in begrenztem Umfang Minenaktien verkauft. Es wurde schlicht und ergreifende der GDX gehandelt beziehungsweise manipuliert. Natürlich strahlt das auf die Minenaktien, die darin enthalten sind, ab und schreckt Käufer ab. Mir kann niemand auf diesem Planeten erzählen, dass ein Index (nichts Anderes liegt hinter dem GDX) binnen einer halben Stunde zunächst von 20,50 Dollar auf 16,50 Dollar abverkauft wird – also ein Minus von 20 Prozent – nur um binnen drei oder vier Minuten wieder von 16,50 auf 19,45 Dollar zu steigen – also ein Plus von 18 Prozent. Hier wird ein schmutziges Spiel gespielt. Sollte die US-Börsenaufsicht nicht komplett schlafen, muss sie diesem Fall eigentlich nachgehen. Ich fürchte aber, wir werden hier nie ein Ergebnis bekommen. Eine Manipulation, die sich direkt vor den Augen aller abgespielt hat.

Dieses groteske Schauspiel, das wir in den vergangenen Tagen gesehen haben, eröffnet allerdings auch riesige Chancen. Die Minenaktien sind dadurch spottbillig geworden. Doch hier kommt es auch das Timing an. Wir haben eine sehr gute Vorstellung bei Goldfolio, wie es in den kommenden Tagen weitergehen wird. Und vor allem: Wann der ideale Kaufzeitpunkt kommen wird. Alle Details: www.goldfolio.de Wenn Sie möchten, testen Sie den Börsendienst einfach einmal für vier Wochen. Das könnte sich in der jetzigen Phase lohnen. Ich bedanke mich auf jeden Fall, dass Sie sich Zeit genommen haben, diesen doch etwas längeren Text zu lesen. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Börsenwoche.

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Autoren: Bußler, Markus
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