Kaum gab die US-Notenbank gestern ihren Zinsentscheid bekannt, knickt der Goldpreis ein. Doch dieses Mal nur kurz. Als Fed-Chef Jerome Powell seine Rede hielt, konnten Gold und auch Silber wieder ins Plus drehen und auch heute geht es mit den Edelmetallen weiter bergauf. Die Bullen haben die Marke von 1.800 Dollar nach einem langen Kampf verteidigen können. Die Fed verleiht dem Edelmetall Rückenwind.
Dass die Zinsen im Bereich von 0 bleiben werden, war keine Überraschung. Doch einige Marktteilnehmer rechneten damit, dass die US-Notenbank die Anleihekäufe zurückfährt oder zumindest eine Ankündigung macht, wenn sie gedenkt, die Anleihekäufe zurückzufahren. Zwar sieht die Fed die Wirtschaft auf einen guten Weg, doch man habe noch ein Stück zu gehen, bevor man darüber nachdenke. Der Zeitplan soll in den kommenden Sitzungen weiter vertieft werden. Greifbares konnte man den Worten von Powell eher nicht entnehmen. Interessant war sicherlich die Aussage zu den Zinsen. Eine Anhebung der Zinssätze stehe noch nicht einmal auf dem Radar der Notenbank. „Wir sind weit davon entfernt, die Zinssätze zu erhöhen“, sagte er. Auch am Anleihemarkt macht sich das bemerkbar. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen notiert aktuell nur noch bei 1,25 Prozent, vor wenigen Wochen lag die Rendite noch bei 1,75 Prozent.
Nachdem Gold die Marke von 1.800 Dollar verteidigen konnte, richten sich die Blicke nun auf den Widerstandsbereich rund um 1.840 Dollar. Noch spannender wird es aber bei Silber. Der kleine Bruder von Gold kam in den vergangenen Wochen deutlicher unter Druck, machte im Gegensatz zu Gold sogar ein tieferes Tief. Doch diesem Preistief folgte kein Tief mehr im MACD. Mit anderen Worten: Es entstand eine positive Divergenz. Solche positiven Divergenzen treten in rund 90 Prozent aller Fälle im Bereich eines Bodens bei Silber auf. Eine Bestätigung hätten wir aber erst bei einem Ausbruch über den Bereich von 28 Dollar.