Der Goldpreis hat einen furiosen Jahresstart erlebt – der genauso furios endete. Kletterte das Edelmetall zwischenzeitlich über die Marke von 1.600 Dollar, erlebt der Goldpreis am vergangenen Mittwoch ein hässliches 70 Dollar Reversal. Seitdem arbeitet sich das Edelmetall im Bereich von 1.550 Dollar ab. Anleger fürchten deutlich niedrigere Kurse. Ist die Angst begründet?
Zunächst: Natürlich stand der deutliche Rücksetzer fundamental betrachtet im Zusammenhang mit der Entspannung oder besser gesagt der nicht weiteren Eskalation des Konflikts zwischen den USA und dem Iran. Streng genommen hat Gold bislang nur das korrigiert, was das Edelmetall infolge der Spannungen zwischen den beiden Nationen gewonnen hat. Das ist nicht ungewöhnlich: Solche politisch getriebenen Bewegungen halten – allen Vorurteilen gegenüber zum Trotz – bei Edelmetallen in der Regel nicht lange. Auch hier gilt das Sprichwort: Politische Börsen haben kurze Beine.
Dieses Reversal hat nichtsdestotrotz die Korrektur bei Gold und Silber eingeläutet. Nach einer Bewegung von rund 150 Dollar binnen weniger Wochen ist das etwas ganz Normales. Dass die Bewegung vergleichsweise heftig ausgefallen ist, ist nach der vorangegangenen Parabolic auch nicht ungewöhnlich. Damit haben wir bislang aus charttechnischer Sicht nichts Ungewöhnliches. Auch fundamental lässt sich der Rücksetzer wie oben dargestellt erklären.
Wie weit kann es nach unten gehen? Der 1.500-Dollar-Bereich ist ein legitimer Bereich für diese Korrektur. Bei 1.508 Dollar beispielsweise befindet sich das 61,8 Prozent Fibonacci Retracement des aktuellen Anstiegs. Sollte Gold tatsächlich unter diesen Bereich fallen, dann könnte dies ein Zeichen sein, dass tatsächlich ein weitaus komplexeres und vermutlich auch bearisheres Szenario auf die Goldanleger wartet. Bislang ist dieser Rücksetzer – auch wenn er heftig gewesen ist – nur ein normaler Rücksetzer, der uns noch einige Zeit beschäftigen dürfte. Aber dieser Rücksetzer sollte nur die Basis für die nächste Aufwärtsbewegung darstellen.