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18.07.2018 Markus Bußler

Gold: Der Kampf gegen Emotionen und Psyche

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Gold und Silber stehen weiter unter Druck. Gestern fiel die Unterstützung bei 1.240 Dollar und die Talfahrt nahm erwartungsgemäß noch einmal Fahrt auf. Mittlerweile müssen Sie nicht mehr groß suchen: Sie finden Goldbären an jeder Ecke. Und zwar nicht die süß schmeckenden von Haribo, sondern die, die Ihnen sagen, dass sie es schon immer gewusst haben: Gold wird fallen. Unter 1.000 Dollar. Natürlich. Vermutlich auf 700 Dollar. Und selbst das wäre noch zu viel für dieses barbarische Relikt längst vergangener Zeiten.

Erstaunlich ist, mit welch tiefer Überzeugung diese Artikel oder Meinungen geschrieben werden. Dabei kommt es in solchen Marktphasen dann auch nicht mehr großartig auf logische Argumente, Charttechnik oder gar das fundamentale Umfeld an. Hier wird mit Emotionen gespielt. Mich erinnern solche Artikel in solchen Phasen an diese Menschen, die mit Schildern mit der Aufschrift „Das Ende ist nah“ oder „Er wird kommen“ an Ampeln stehen. An normalen Tagen läuft man einfach vorbei. Aber wenn man eine schlechte Phase hat und ohnehin sich alles gegen einen verschworen hat, dann bleibt man vielleicht kurz stehen und denkt sich: Was wenn der mehr weiß als ich?

Zurück von der Ampel direkt zu Gold. Jeder Anleger kämpft in solchen Phasen mit seinen Emotionen. Und ich möchte eines vorweg schicken: Sollten Sie ein Investment eingegangen sein, dass Sie nachts nicht mehr schlafen lässt – und das kann in jedem Bereich sein – dann ist es sicherlich keine schlechte Idee es zu beenden. Manchmal hilft es auch die Positionen etwas zu verkleinern, um wieder einen erholsamen Schlaf zu erhalten. Doch generell gilt: Kontrollieren Sie die Emotionen.

Alle verdienen, nur Sie verlieren?

Natürlich ist das schwierig: An allen Ecken lesen Sie, dass Gold jetzt angeschlagen ist, weiter fallen wird. Überall lesen Sie negative Artikel, deren Inhalt meist überschaubar ist, aber die die Ängste der Anleger weiter schüren. Dazu gesellt sich das Gefühl, dass alle anderen um Sie herum Geld verdienen, während Sie welches verlieren. Doch hier sollten Sie sich hinterfragen ist das wirklich so? Haben Sie physisches Gold gekauft, als Münzen oder Barren, dann ist das sicherlich eher eine langfristige Geldanlage – vergleichbar vielleicht noch am ehesten mit einer Immobilie. Nur um einiges liquider. Würden Sie eine Immobilie jeden Tag neu bewerten?

Haben Sie Minenaktien gekauft? Sind die wirklich gefallen? Das Gros der Minen hat sich ehrlich gesagt unglaublich gut gehalten, wenn man sieht, wie sich der Goldpreis entwickelt hat. Einige sind sogar gestiegen. Und ist es wirklich so, dass alle um sie herum Geld verdienen? Wie sieht denn der DAX in den letzten Monaten aus? Und auch in Amerika nimmt die Volatilität zu. Auch hier steht uns – wenn ich richtig liege – in den kommenden Tagen und Wochen eher eine Konsolidierung ins Haus. Noch einmal: Oft spielen Ihnen die Emotionen einen Streich. Die Tatsachen sehen häufig anders aus.

„Erfolgreich investieren mit Emotionen“

Kennen Sie das Buch „Erfolgreich investieren mit Emotionen“? Nein? Können Sie auch nicht kennen. Ein solches Buch gibt es nicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass niemand erfolgreich investiert, der sich nur von seinen Emotionen leiten lässt. Die Emotionen, die Psyche, das sind ihre schlimmsten Feinde beim Geldanlegen.

Angst ist ein schlechter Ratgeber. Wer Angst hatte, der hat die Rallye bei den Edelmetallen im ersten Halbjahr 2016 verpasst. Zum Jahreswechsel 2015/16 war die Stimmung im Eimer. Jeder war sich sicher Gold wird unter 1.000 Dollar fallen. Das gleiche gilt für die Gier. Erinnern Sie sich nur an den Dezember 2017. Bitcoin. Wie viele Anleger hatten das Gefühl etwas zu verpassen, weil Bitcoin doch auf 100.000 Dollar gehen würde – wie viele Experten prophezeiten. Tatsächlich kam in den folgenden Monaten doch eine herrliche Ernüchterung. Mittlerweile liest man wieder Artikel, wonach der Bitcoin auf 0 fallen wird. Dabei sieht der Chart recht vielversprechend aus – aber das ist ein anderes Thema.

Gold und Silber sind ins Fadenkreuz derjenigen geraten, die mit der Angst spielen – und auch teilweise mit der Angst Geld verdienen. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass wir hier und jetzt drehen. Ich kann Ihnen nicht einmal versprechen, dass es unmöglich ist, dass Gold auf 700 Dollar fällt. Aus einem einfachen Grund: An den Finanzmärkten ist praktisch alles möglich. Ich kann Ihnen nur sagen, dass wir aus meiner Sicht, wenn ich alles zusammenzähle, viel näher an einem Boden bei den Edelmetallen sind als an einem Crash.

Kennen Sie übrigens das Bild von Charlie Brown und Snoopy. Beide sitzen auf einem Steg an einem See. Charlie Brown sagt: „Eines Tages werden wir alle sterben.“ Und Snoopy antwortet: „Ja, das stimmt. Aber an allen anderen Tagen nicht.“ Soll heißen: Lassen Sie sich nicht von negativen Emotionen leiten.

Dieser Artikel erschien erstmals im Goldtelegramm. Für das Goldtelegramm können Sie sich kostenlos unter www.goldfolio.de anmelden.

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