Das Geschäft des Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer hat weiterhin Sand im Getriebe. Die Gesellschaft muss der enttäuschenden Entwicklung Tribut zollen und die Jahresprognose zusammenstreichen. Darüber hinaus sollen die Aktionäre nur eine gesetzliche Mindestdividende erhalten. Anleger reagieren verschnupft, der Titel bricht um gut ein Fünftel auf ein neues Mehrjahrestief ein.
Gerresheimer berichtet über eine "weiterhin anhaltende gedämpfte Nachfrage im Kosmetikmarkt sowie ein von der Gesellschaft als temporär eingeschätzter Nachfragerückgang im Bereich Containment-Lösungen für oral einzunehmende flüssige Medikamente (Oral Liquids)". Umsatzseitig will das Unternehmen nun nur noch um ein bis zwei Prozent im laufenden Fiskaljahr wachsen. Zuvor stellten die Düsseldorfer einen Zuwachs von drei bis fünf Prozent in Aussicht.
Auch ergebnisseitig muss Gerresheimer kleinere Brötchen backen. Der Hersteller von Spezialverpackungen strebt nun eine bereinigte EBITDA-Marge um 20 Prozent an. Hier hatte das Management rund um Firmenlenker Dietmar Siemssen zuvor noch zwei Prozentpunkte mehr in Aussicht gestellt.
Zur Wahrung der finanziellen Flexibilität will Gerresheimer zudem auf der bevorstehenden Hauptversammlung (05. Juni) für das vergangene Geschäftsjahr 2024 nur eine Dividende in Höhe von 0,04 Euro ausschütten. Gesetzliches Minimum. Zuvor sollten Aktionäre noch 1,25 Euro erhalten.
Bereits im vergangenen Herbst hatte Gerresheimer eine Gewinnwarnung für die Anleger im Gepäck. Nun werden die Marktteilnehmer erneut auf dem falschen Fuß erwischt.
Die jüngste Senkung der Jahresprognose nagt am Vertrauen von Gerresheimer. Auch die Senkung der Dividende lässt wenig Gutes erahnen. Allerdings stand das Unternehmen zuletzt auch in Gesprächen mit potenziellen Aufkäufern. Angesichts der jüngsten News könnten hier die Karten sogar komplett neu gemischt werden. Anleger greifen jedoch vorerst nicht ins fallende Messer und warten eine klare Bodenbildung ab.
02.06.2025, 13:33