Erst Ende Juli hatte die Designsoftware-Firma Figma einen spektakulären Börsengang hingelegt. Doch bereits die erste Vorlage der Quartalszahlen seit dem IPO sorgt für Enttäuschung: Mit seinen Resultaten verfehlte Figma die Markterwartungen deutlich und kassiert prompt die Quittung: Für die Aktie geht es am Donnerstag steil nach unten.
Rückblick: 31. Juli 2025 ging Figma an die Börse und erlebte einen raketenhaften Start: Die Aktie stieg am ersten Handelstag um 250 Prozent und kletterte von einem Ausgabepreis von 33 Dollar auf ein Hoch von knapp 143 Dollar. Doch nach diesem Höhenflug hat sich die Aktie zuletzt auf rund 65 Dollar eingependelt – immer noch deutlich über dem IPO-Preis, aber weit entfernt von ihren Höchstständen.
Die hohen Erwartungen an Figma speisen sich aus seinem rasanten Wachstum und seiner Rolle als führende Plattform für Design-Software. Dennoch zeigt sich die Wall Street zurückhaltend: Von den elf Analysten, die Figma bei FactSet abdecken, empfehlen nur vier den Kauf der Aktie, während sieben sie als „Hold“ bewerten.
Ein zentrales Problem ist Figmas exorbitante Bewertung: Die Aktie wird mit fast dem 200-fachen der erwarteten Jahresgewinne gehandelt – ein krasser Gegensatz zu Konkurrent Adobe, der nur mit dem 17-fachen der Gewinnprognosen bewertet wird. Ein geplanter Übernahmedeal von Adobe für 20 Milliarden Dollar scheiterte 2023 an kartellrechtlichen Bedenken. Bank of America-Analyst Brad Sills bezeichnete die Bewertung von Figma bereits vor der Zahlenvorlage als „deutlich über dem Durchschnitt der Großunternehmen im Softwaresektor“ und sieht das Kurspotenzial als weitgehend ausgeschöpft an.
Zahlen enttäuschen
Mit den nun vorgelegten Quartalszahlen verfehlte Figma jedoch die Erwartungen: Der Umsatz lag im zweiten Quartal bei rund 249,6 Millionen Dollar und damit 41 Prozent über dem Vorjahresniveau. Analysten hatten jedoch mit 250 Millionen Dollar gerechnet. Unter dem Strich stand derweil ein Gewinn von 0,8 Millionen Dollar zu Buche, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von rund 828 Millionen Dollar verzeichnet wurde. Der Gewinn je Aktie lag mit 0,00 Dollar zudem neun Cent unter der Markterwartung.
Auch der Ausblick für das dritte Quartal und das Gesamtjahr 2025 konnte die Anleger nicht überzeugen. Figma erwartet für das dritte Quartal einen Umsatz zwischen 263 und 265 Millionen Dollar, während Analysten mit 262 Millionen Dollar gerechnet hatten. Für das Gesamtjahr prognostiziert das Unternehmen Einnahmen zwischen 1,021 und 1,025 Milliarden Dollar – ebenfalls nahe an den Erwartungen von 1,022 Milliarden Dollar, aber ohne den erhofften Überraschungseffekt.
Exorbitante Bewertung und maue Zahlen: Für die Figma-Aktie geht es am Donnerstag zeitweise um über 20 Prozent nach unten. DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin, nicht ins fallende Messer zu greifen. Welche Aktien-Schätze hingegen jetzt in keinem Depot fehlen sollten, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe.
04.09.2025, 19:00