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Foto: Manfred Segerer/IMAGO
06.03.2023 Lars Friedrich

Fielmann feuert und senkt Dividende – Reaktionen und Kursziele

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Fielmann

Tiefer Sturz eines deutschen Nebenwerte-Stars! Der Fielmann-Kurs hat sich vom Hoch halbiert. Seit dem Tief im Oktober 2022 hat sich die Brillen-Aktie zwar etwas erholt, notiert mit einem Kurs von knapp über 36 Euro aber derzeit lediglich auf dem Niveau vom Dezember 2012. Dabei galt Fielmann lange Jahre als verlässliche Bank in Sachen Wachstum und Dividende.

Der Umsatz war 2022 um fünf Prozent gestiegen. Doch zuletzt belasteten höhere Kosten und Investitionen. Das Vorsteuerergebnis fiel um 23,4 Prozent. Seit Ende Februar ist definitiv klar: Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr wird Fielmann die Dividende kürzen – und zwar überraschend deutlich. 0,75 Euro je Aktie – und damit gerade mal die Hälfte – soll es im Vergleich zum Vorjahr für Anleger geben. Damit würde Fielmann immerhin noch 60 Prozent seines Gewinns ausschütten. Das restliche Geld soll in Investitionen und Übernahmen fließen.

Analyst Volker Bosse von Baader hatte mit 1,10 Euro Dividende gerechnet. Der Konsens habe sogar bei 1,23 Euro gelegen. Die Fielmann-Zahlen hätten allerdings im Rahmen der Erwartungen gelegen. Am vergangenen Freitag wurde bekannt, dass Fielmann bis 2025 Hunderte Stellen in Zentralbereichen abbauen will (eine eher geringe Zahl, denn Fielmann hat insgesamt mehr als 22.000 Mitarbeiter). Das soll eine Folge der Digitalisierungs- und Automatisierungsstrategie sein. Bosse beließ es nach dieser Nachricht bei seiner Kaufempfehlung für Fielmann mit Kursziel 41 Euro. Der Tritt auf die Kostenbremse sei dringend notwendig. Nach den Zahlen hatte Bosse sein Kursziel bereits von 40 auf 41 Euro erhöht. Begründung: schlechte Nachrichten eingepreist, Mittel für Expansion dank Dividendenkürzung vorhanden.

Fielmann (WKN: 577220)

Andere Analysten-Einschätzungen fallen allerdings deutlich zurückhaltender aus. Diverse Kursziele liegen noch unter dem aktuellen Niveau. Das Investmenthaus Bryan Garnier gibt zwar ein Kursziel von 47 Euro für die Fielmann-Aktie aus, bleibt aber lediglich bei „Halten“. Warburg sagt „Halten“ mit Ziel 33 Euro (durchwachsene Zahlen, beachtlicher Margen-Rückgang, Prognose schwierig). DZ Bank sagt ebenfalls „Halten“, Ziel: 32 Euro. Hauck Aufhäuser empfiehlt gar „Verkaufen“ mit Ziel 25 Euro. Die Dividendenkürzung habe Fielmanns Image als sicherer Hafen beschädigt.

In der Tat: Ohne sichtbaren operativen Turnaround hin zu stärkerem Wachstum drängt sich ein Kauf der Aktie nicht auf. Die immer noch recht ambitionierte Bewertung wirkt angesichts der seit einiger Zeit andauernden Schwächephase kaum gerechtfertigt. Charttechnisch stehen die Zeichen allerdings auf Bodenbildung.

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