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19.02.2021 Thorsten Küfner

Ein neuer "Superzyklus"? BHP, Nornickel und Rio Tinto im Rallyemodus

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Norilsk Nickel

Die Anteilseigner von Bergbauriesen wie BHP, Rio Tinto oder Nornickel dürften sich derzeit die Hände reiben. Die Kurse haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten prächtig entwickelt. Und ein abruptes Ende dieses Trends ist vorerst noch nicht in Sicht. Denn die Rohstoffpreise kennen derzeit kein Halten. Ob Kupfer, Platin, Eisenerz oder Zinn - die Preise vieler Industriemetalle steigen rasant.

Fachleute von großen US-Banken wie Citigroup oder JPMorgan sprechen bereits von einem neuen "Superzyklus" am Rohstoffmarkt, einem anhaltenden Preisauftrieb.

Besonders deutlich sind die Rohstoffpreise zuletzt bei Metallen gestiegen. Der Preis von Kupfer, das aufgrund seiner vielseitigen Verwendung als Konjunkturbarometer gilt, hat sich innerhalb eines Jahres in etwa verdoppelt und rangiert auf dem höchsten Niveau seit etwa neun Jahren. Das Edelmetall Platin, bekannt für seinen Einsatz in der Produktion von Autokatalysatoren, weist ähnlich starke Preiszuwächse auf. Auch der Preis von Eisenerz, aus dem Stahl gewonnen wird, ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen.

Teilweise ist das Angebot knapp

Die Gründe für den Preisboom sind vielfältig. So ist das Angebot vieler Rohstoffe relativ knapp. Das hat nicht nur mit dem anhaltend großen Rohstoffhunger der zweitgrößten Volkswirtschaft China zu tun, die seit langem einen erheblichen Teil des Angebots auf sich zieht. Auch haben viele Minenbetreiber ihre Förderung in der Pandemie zurückgefahren. Das hat dazu geführt, dass die Lagerbestände knapp geworden sind - zumal das Angebot im Rohstoffsektor typischerweise unflexibel ist und nicht rasch ausgeweitet werden kann.

Mindestens ebenso wichtig für den Preisanstieg ist die Nachfrage. Auch hier kommt der Corona-Pandemie eine tragende Rolle zu. So wird allgemein erwartet, dass die vielerorts daniederliegende Konjunktur mit fortschreitenden Impfungen und weniger Beschränkungen anzieht. Hiervon dürfte auch die Nachfrage nach Rohstoffen profitieren, was sich bereits jetzt in steigenden Preisen spiegelt. "Hinzu kommt die immense Geldschwemme durch viele Staaten und Zentralbanken in der Corona-Krise", sagt Eugen Weinberg, Rohstoff-Chefanalyst der Commerzbank . Dieser Kurs habe viel Geld in die Rohstoffmärkte gespült und die Preise zusätzlich befeuert.

Rio Tinto (WKN: 852147)

Welche Konsequenzen könnte der neue Boom der Rohstoffpreise haben? Auf kürzere Sicht dürften steigende Rohstoffpreise den ohnehin erwarteten Inflationsanstieg zusätzlich befeuern. Die Analysten der Frankfurter Privatbank Metzler sprechen mit Verweis auf weitere preistreibende Faktoren von einem "Inflationscocktail". Denn höhere Rohstoffpreise lassen auf Unternehmensebene die Produktionskosten steigen. Dies wiederum könnten Verbraucher zu spüren bekommen, wenn die Unternehmen die Steigerungen an die Konsumenten weitergeben.

Fachleute können sich vorstellen, dass der Preisboom längere Zeit anhält. Analysten um den Rohstofffachmann Max Layton von der großen US-Bank Citigroup sprechen bereits von einem neuen "Superzyklus". Einen solchen hat es zuletzt Anfang des Jahrtausends gegeben - getragen vor allem durch den steilen wirtschaftlichen Aufstieg Chinas. Auch jetzt gibt es Gründe, die für weiter steigende Rohstoffpreise sprechen. Dazu gehören die immense Nachfrage aus aufstrebenden Ländern wie Indien oder die durch viele Industrieländer angestrebte Umstellung der Wirtschaft auf grüne Technologien, was ebenfalls viele Rohstoffe benötigt. 

Die Superzyklus-Hypothese ist umstritten. "Ich bezweifle, dass es einen neuen Superzyklus geben wird", sagt Weinberg. Allenfalls von einem zeitweisen, wenn auch kräftigen Preisanstieg will er sprechen. Über den Fortgang der Corona-Krise bestehe ebenfalls große Unsicherheit, gibt Weinberg zu bedenken. Die Frage, wie rasch und stark sich die globale Wirtschaft erholen wird, sei damit ebenso ungewiss wie die künftige Stärke der Rohstoffnachfrage. In dem für die Weltwirtschaft wichtigen Ölsektor kommt hinzu, dass die vielerorts angestrebte Elektrifizierung der Wirtschaft, etwa durch Elektroautos, eher zur Schwächung der Nachfrage führen wird.

BHP Group (WKN: A2N9WV)

DER AKTIONÄR bleibt für die Aktien von BHP, Rio Tinto und Nornickel grundsätzlich positiv gestimmt. Nach den kräftigen Kursanstiegen wäre allerdings eine Korrekturbewegung mittlerweile durchaus gesund. Die Anteilscheine von Rio Tinto und BHP sind nach wie vor für konservative Anleger geeignet. Investierte Anleger sollten ihre Positionen hier mit Stoppkursen bei 19,50 Euro (BHP) beziehungsweise 57,00 Euro (Rio Tinto) absichern. Die russische Dividendenperle Nornickel erfordert etwas mehr Mut. Hier sollte der Stopp nun auf 23,50 Euro nachgezogen werden. 

Norilsk Nickel (WKN: A140M9)

Mit Material von dpa-AFX

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Nornickel.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hie­rauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Rio Tinto.

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