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17.01.2011 Steffen Eidam

EADS: Erneut Ärger um A400M

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Eigentlich schien das problembehaftete Projekt um den Militärtransporter A400M nach schwierigen Verhandlungen in der Spur. Kurz vor Toreschluss könnte das wichtige EADS-Projekt doch noch straucheln.

Pleiten, Pech und Pannen begleiten den Militärtransporter A400M seit Beginn der Konstruktion im Jahr 2001. Dank großzügiger Zugeständnisse an die Abnehmer schien Hersteller EADS zuletzt doch noch die Kurve zu kriegen. Jetzt wackelt die Finanzierung wieder. Es gibt aber auch gute Nachrichten.

Bund geht auf Distanz

EADS muss neue Turbulenzen um sein Militärprojekt A400M befürchten. Die Parteien im Bundestag hegen erhebliche Zweifel an der finanziellen Risikoanalyse des Verteidigungsministeriums. Demnach schätzen mehrere Haushaltsexperten das Risiko um ein Vielfaches höher ein als von Verteidigungsminister zu Guttenberg angegeben. Wie das Handelsblatt berichtet, sei demnach die sicher geglaubte Zustimmung zur Finanzierung seitens des Bunds längst nicht in trockenen Tüchern. "Die Finanzierung ist nur noch als sehr kritisch zu würdigen," sagte der Obmann der FDP im Haushaltsausschuss, Jürgen Koppelin. Grund seien befürchtete Mehrkosten des Milliardenprojekts. Statt der vom Bund angesetzten 500 Millionen Euro, könnten die Zusatzkosten nach Meinung von Rüstungsexperte Alexander Bonde von den Grünen bis zu fünfmal so hoch ausfallen.

EADS sieht großes Potenzial

Erhebliche Diskrepanzen gibt es auch hinsichtlich  des möglichen Exportpotenzials beim Transall-Nachfolger. Während ein Gutachten von Pricewaterhouse Coopers (PwC) von lediglich 300 Auslieferungen ausgeht, rechnet EADS mit bis zu 500 Maschinen. Airbus hatte sich 2003 zur Lieferung von 180 Maschinen zu einem Festpreis von 20 Milliarden Euro an verschiedene Länder verpflichtet. Der Bund sprang EADS nach einer Pannenserie mit einem milliardenschweren Finanzverzicht zur Seite. Im Gegenzug erhielt man eine Beteiligung an künftigen Exportaufträgen. Am Mittwoch soll der Haushalt eigentlich abgesegnet werden. Nun scheint es wahrscheinlich, dass der umstrittene Militärtransporter von der Tagesordnung genommen wird.

Rekordjahr für Airbus

Es gibt aber auch gute Nachrichten bei der EADS-Tochter Airbus. Auf der heutigen Neujahrspressekonferenz gab der europäische Flugzeugbauer bekannt, im Jahr 2010 mehr als doppelt soviel Verkehrsflugzeuge wie im Vorjahr verkauft zu haben. Mit 574 Bestellungen konnte die Marke aus dem Vorjahr von 271 Maschinen deutlich überboten werden. Mit 510 Auslieferungen wurde zudem die alte Rekordmarke von 498 geknackt. Airbus wies somit den Rivalen Boeing mit einem Marktanteil von 52 Prozent in die Schranken.

 

Potenzial vorhanden

Die guten Nachrichten von der Pressekonferenz wurden zweifellos von neuerlichen Querelen um den Militärtransporter A400M getrübt. Trotz der Bedenken der Fraktionen dürfte der Bund aber seine Zusagen aufrecht halten. DER AKTIONÄR bekräftigt daher seine positive Einschätzung zur EADS-Aktie. Derzeit notiert die Aktie über der oberen Trendbegrenzung von 19,80 Euro. Eine dynamische Rallye bis auf zunächst 24 Euro scheint  wahrscheinlich.

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