DHL-Chef Tobias Meyer hat sich für eine mögliche staatliche Unterstützung von Zeitungsverlagen ausgesprochen, um die Zustellung von Zeitungen und Magazinen zu sichern. „Wir erkennen die gewaltigen Herausforderungen im Verlagswesen an. Es gibt unterschiedliche Weisen, darauf zu reagieren“, erklärte Meyer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Er verwies dabei auf ein Beispiel im Nachbarland: „In Frankreich gibt es eine Subventionierung für die La Poste für die Frühzustellung von Tageszeitungen. Es gibt auch die Möglichkeit, es über Zuschüsse für die Verlage zu lösen.“ Eine stärkere Beteiligung der DHL an der Zeitungszustellung halte er jedoch für wenig praktikabel. „Das sieht man schon daran, wenn wir Tageszeitungen ausliefern. Dann stellen wir sie im Tagesgang zu – das kann auch am Nachmittag sein. Das ist häufig ein Beschwerdegrund. Verlags- und Postgeschäft sind durchaus unterschiedlich“, erklärte der Vorstandschef.
Zugleich warnte Meyer vor einer Ungleichbehandlung im Postwesen: „Die Pressevielfalt wird nicht dadurch zu erhalten sein, dass man Verlage bei der Briefzustellung privilegiert behandelt und dadurch den einheitlichen, flächendeckenden Universaldienst zerstört.“ Stattdessen regte er an, dass sich die Verlage zu einem Verbund zusammenschließen könnten, um selbst einen solchen Universaldienst aufzubauen.
Eine mögliche staatliche Bezuschussung dürfte auf die Ergebnisentwicklung der DHL letztlich kaum Auswirkungen haben. Unabhängig davon sieht DER AKTIONÄR gute Chancen, dass die Talsohle in der operativen Geschäftsentwicklung bei der DHL Group bald durchschritten sein sollte. Allerdings bestehen allen voran in Form einer weiterhin möglichen Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China immer noch große Risiken. Daher sind die Anteilscheine des Bonner Logistikriesen derzeit nur für Mutige mit einem langen Atem geeignet. Die langfristigen Perspektiven für die DHL Group sind jedenfalls relativ gut. Zudem liegen die relevantesten Bewertungskennziffern (KGV, KBV, KUV) unter dem historischen Durchschnitt. Wer investiert ist, bleibt dabei und beachtet den Stopp bei 30,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
24.10.2025, 08:31