Der Chef des Biotechnologie-Unternehmens BioNTech, Ugur Sahin, erwartet in den kommenden Jahren deutliche Verbesserungen bei der Erkennung von Krebserkrankungen. "Ich gehe davon aus, dass sich die Krebs-Frühdiagnostik in zehn bis 15 Jahren dramatisch geändert haben wird", sagte der Mitbegründer der Firma. BioNTech war im Oktober an die Börse gegangen. Seitdem klettert das Papier fast ohne Pause von einem Hoch zu anderen.
"Die meisten Krebsarten werden durch genetische Bluttests bereits in einem Frühstadium diagnostizierbar werden", sagte Sahin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Für die breite Öffentlichkeit sei das noch nicht sichtbar, es werde aber kommen. "Auf diesen Fortschritt möchten wir mit unserem Therapieansatz andocken."

"Wir wollen nicht nur einzelne Medikamente entwickeln, sondern wir haben einen komplett neuen Ansatz", sagt Sahin, der 2019 mit dem Deutschen Krebspreis ausgezeichnet wurde. "Unser Ziel ist es, individualisierte, auf den Krebs jedes einzelnen Patienten maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln."
Zuletzt hat sich BioNTech eine Finanzierung in Höhe von 50 Millionen Euro gesichert. BioNTech und die Europäische Investmentbank (EIB) haben hierzu einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Die Finanzierung im Rahmen der Investmentoffensive für Europa (Juncker-Plan) wird von BioNTech für Forschung und Entwicklung, Market Access und den Ausbau der Fertigungsmöglichkeiten für seine mRNA-basierten Produktkandidaten verwendet werden, so das Unternehmen.
BioNTech entstand 2008 in Mainz und hat mittlerweile mehr als 1.100 Mitarbeiter weltweit. Das Unternehmen arbeitet unter anderem an individualisierten, auf einzelne Patienten zugeschnittenen Immuntherapien gegen Krebs.
Das Unternehmen hat im Oktober dieses Jahres den Gang an die Börse gewagt und kennt seitdem kein Halten mehr. AKTIONÄR-Leser sind bereits von Anfang an dabei. Seit der Empfehlung bei 11,70 Euro notiert das Papier mittlerweile knapp 170 Prozent im Plus. Nach der jüngsten Rallye ist ein Rücksetzer nicht auszuschließen, langfristig bleibt die Aktie aber hochinteressant. Zur Gewinnabsicherung sollten investierte Anleger den Stopp sukzessive leicht nachziehen.
(Mit Material von dpa-AFX)