Die Zinssenkungs-Euphorie vom Freitag ist am Montag schon wieder verpufft. Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich uneinheitlich und ohne viel Bewegung. Die Bekanntgabe des heimischen Ifo-Geschäftsklima-Index hatte kaum Einfluss auf die Kurse. Immerhin tat sich einiges bei den Einzelwerten. Im MDAX sorgt die Puma-Aktie für Furore.
Der Leitindex DAX schloss 0,4 Prozent tiefer mit 24.273,12 Punkten. Dagegen legte der MDAX mit den mittelgroßen Unternehmen um 0,2 Prozent auf 31.073,13 Punkte zu. "Die Börsenampel für den DAX steht auf Gelb, die Handelsspanne bleibt zwischen 24.000 und 24.500 Punkten verankert", konstatierte Kapitalmarkt-Stratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Am Freitag hatten noch Zinssenkungssignale von US-Notenbankchef Jerome Powell dem DAX etwas Rückenwind gegeben.
Dass sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft überraschend deutlich aufgehellt hat und auf ein Ende der Wirtschaftsflaute hoffen lässt, blieb an der Börse weitgehend unbeachtet. Wie das Münchner Ifo-Institut mitteilt, stieg das Ifo-Geschäftsklima im August um 0,4 Punkte auf 89 Zähler. Damit legte das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer etwas kräftiger zu als von Volkswirten erwartet. Dazu trägt nach Einschätzung von Ökonomen die Einigung zwischen der EU und den USA im Zollstreit bei, die Firmen mehr Planungssicherheit gebe.
In den USA standen keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda. Zudem fand am auch für den deutschen Markt wichtigen Standort London kein Börsenhandel statt.
Die italienische Großbank UniCredit hat ihren direkten Aktienanteil an der Commerzbank auf rund 26 Prozent erhöht. Zugleich kündigte das Mailänder Institut erneut an, ihre verbleibenden Finanzinstrumente "zu gegebener Zeit" ebenfalls in Commerzbank-Aktien umzuwandeln, womit sich der Anteil auf etwa 29 Prozent summieren würde. Wird die 30-Prozent-Marke überschritten, wäre die UniCredit gesetzlich verpflichtet, den übrigen Commerzbank-Anteilseignern ein offizielles Kaufangebot vorzulegen. Die Commerzbank-Aktie reagierte bis zum Xetra-Schluss mit einem Minus von 0,8 Prozent auf 36,18 Euro.
Auch die Anteilsscheine von RWE verbilligten sich, nachdem die Investmentbank Kepler Cheuvreux ihre Kaufempfehlung für die Titel des Energieversorgers gestrichen hatte. Jüngste Aussagen des Unternehmens deuteten nicht auf ein nachlassendes Expansionsstreben hin, es drohe also Ungemach von den Kosten, schrieb Analyst Ingo Becker und empfahl den Anlegern, jüngste Kursgewinne mitzunehmen. Zum Schluss stand ein Minus von gut einem Prozent an den Anzeigetafeln auf 35,35 Euro.
Die Aktien von Windturbinen-Herstellern gerieten unter Druck, nachdem der dänische Wettbewerber Ørsted auf Geheiß der US-Regierung ein Windkraftprojekt in dem Land zumindest vorläufig stoppen musste. Dies sei ein weiterer schwerer Schlag für die Windkraftbranche in den USA, konstatierte Experte Ahmed Farman vom Analysehaus Jefferies. Die Papiere von Siemens Energy fielen um 1,3 Prozent, jene von Nordex büßten 1,6 Prozent ein. Am MDAX-Ende stand mit einem Abschlag von 2,3 Prozent die Kion-Aktie.
Es gab jedoch auch am Sommerloch-Montag Gewinner. So kletterten Rüstungsaktien: Rheinmetall gewannen an der DAX-Spitze 1,7 Prozent auf 1.650 Euro, Renk-Papiere verbesserten sich ebenfalls um 1,7 Prozent auf nun 59,46 Euro. Die Hensoldt-Aktie stieg um 0,8 Prozent auf 87,25 Euro.
Die Aktien der Lufthansa stiegen nach einem Pressebericht über einen geplanten Konzernumbau auf den höchsten Stand seit Dezember 2023. Zuletzt notierten die Papiere allerdings 0,9 Prozent im Minus bei 8,20 Euro. Seit ihrem Zwischentief im April haben sich die Titel der Fluggesellschaft aber um mehr als die Hälfte verteuert. Dem Handelsblatt zufolge sollen die einzelnen Gesellschaften Lufthansa Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Austrian Airlines ab 2026 zentrale Aufgaben wie die Steuerung des Angebots, des Netzes und des Vertriebs an den Konzern abgeben. Ziele seien zufriedenere Passagiere und mehr Profitabilität im Premium-Bereich.
Den Performance-Vogel abgeschossen hat heute Puma. Die Aktie sprang um 16 Prozent auf 21,73 Euro nach oben und ist damit Spitzenreiter im MDAX. Die französische Milliardärsfamilie Pinault denkt Insidern zufolge über einen Verkauf ihrer Beteiligung am Sportartikel-Hersteller nach. Die Familie erwäge mehrere Optionen und habe bereits mögliche Kaufinteressenten kontaktiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.
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Enthält Material von dpa-AFX
25.08.2025, 18:15