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Commerzbank: UniCredit stockt erneut auf – Übernahmeschwelle rückt näher

Commerzbank: UniCredit stockt erneut auf – Übernahmeschwelle rückt näher
Foto: Julia Schwager/Commerzbank; Yuri/iStockPhoto
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Michael Herrmann 25.08.2025, 13:33 Michael Herrmann

Commerzbank: UniCredit stockt erneut auf – Übernahmeschwelle rückt näher

Die UniCredit stockt bei der Commerzbank weiter auf und rückt damit an die Pflichtschwelle für ein Übernahmeangebot heran. Während CEO Andrea Orcel den Zusammenschluss als große Chance sieht, regt sich in Frankfurt und Berlin weiter Widerstand. Die Aktie reagiert nur verhalten.

Die italienische Großbank UniCredit hat ihren direkten Anteil an der Commerzbank auf rund 26 Prozent gesteigert – und kündigt an, weitere Finanzinstrumente bald in Aktien umzuwandeln. Damit würde die Beteiligung auf etwa 29 Prozent anwachsen. Spätestens bei Überschreiten der 30-Prozent-Marke müsste die Unicredit den übrigen Aktionären ein offizielles Übernahmeangebot unterbreiten.

Die neuerliche Aufstockung kam nicht überraschend. UniCredit-Chef Andrea Orcel wirbt seit Monaten für die Vorteile einer grenzüberschreitenden Bankenfusion. Mit der Hypovereinsbank ist Unicredit bereits im deutschen Markt vertreten, sieht dort vor allem im Privat- und Mittelstandsgeschäft Wachstumspotenzial. In Deutschland überwiegen jedoch die Sorgen: Arbeitnehmervertreter und Politik fürchten massiven Stellenabbau und Filialschließungen.

Mit nun 26 Prozent festigt die UniCredit ihre Rolle als größter Commerzbank-Aktionär. Ein Sitz im Aufsichtsrat sei „derzeit“ nicht geplant, betonen die Italiener, die ihre bisherigen Investitionen bereits als wertsteigernd für die eigenen Aktionäre verbuchen.

Die Commerzbank unterstreicht indes ihre Eigenständigkeit: „Der erhöhte Aktienanteil ändert nichts an unserer Strategie“, so der Konzern. Ziel bleibe es, sich als feste Größe im europäischen Bankenmarkt zu etablieren.

Politik und Commerzbank-Management lehnen den UniCredit-Vorstoß nach wie vor ab. Vorstand und Betriebsrat sprechen von einem „feindlichen“ Vorgehen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) betonte zuletzt, die Bundesregierung setze auf eine starke und unabhängige Commerzbank.

Auch das Finanzministerium bezeichnete den Plan als „unabgestimmt und unfreundlich“. Der Bund, der die Bank in der Finanzkrise 2008/09 mit Steuermilliarden rettete, hält noch rund zwölf Prozent an dem Institut – und schloss weitere Verkäufe zuletzt aus.

Konzernchefin Bettina Orlopp setzt auf steigende Gewinne und Aktionärstreue als Abwehrmaßnahme: Nach einem Rekordgewinn von 2,7 Milliarden Euro 2024 soll der Überschuss bis 2028 auf 4,2 Milliarden Euro klettern. Die Eigenkapitalrendite soll von 9,2 Prozent auf 15 Prozent steigen, auch die Dividende soll wachsen.

Während Politik und Management Widerstand leisten, zeigen sich die Behörden kooperativer. Sowohl die Europäische Zentralbank als auch das Bundeskartellamt hatten der UniCredit bereits grünes Licht für eine Aufstockung auf knapp 30 Prozent gegeben.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Mit der heutigen Meldung rückt bei der Commerzbank das Übernahmethema wieder stärker in den Fokus. Die Aktie reagiert dennoch verhalten auf die Meldung. Kein Wunder, schließlich ist sie schon sehr weit gelaufen und die Bewertung mittlerweile überdehnt. Neueinsteiger greifen lieber bei anderen Titeln der Branchen zu. Bereits länger investierte Anleger, können einen Teil der Aktien verkaufen und Gewinne mitnehmen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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