Ein Signal, auf das die Börsen gewartet haben! US-Notenbankchef Jerome Powell hat auf dem prestigeträchtigen Notenbanktreffen in Jackson Hole die Tür für eine baldige Zinssenkung weit aufgestoßen und damit für spürbaren Auftrieb an den Märkten gesorgt. Während an der Wall Street der Dow Jones auf ein neues Rekordhoch kletterte, zeigte sich der DAX am Freitag ebenfalls von seiner freundlichen Seite und sicherte sich ein knappes Wochenplus.
Der deutsche Leitindex überwand am Nachmittag seine Lethargie und schloss mit einem Plus von 0,29 Prozent bei 24.363 Punkten. Damit bleibt die Rekordmarke aus dem Juli zwar vorerst außer Reichweite, doch der Impuls aus den USA könnte für frischen Schwung in der kommenden Woche sorgen. Deutlich dynamischer präsentierte sich der MDax, der um starke 1,05 Prozent auf 30.998 Zähler zulegte.
Die entscheidenden Worte kamen von Jerome Powell persönlich. Der Fed-Chef signalisierte, dass er eine Anpassung der Geldpolitik in Erwägung zieht – ganz zur Freude der Anleger. Marktbeobachter werten dies als klares Indiz für eine Zinssenkung auf der nächsten Sitzung im September. „Offensichtlich kann sich Powell mit einer Zinssenkung anfreunden“, kommentierte Christoph Balz von der Commerzbank. Erwartet wird mehrheitlich ein vorsichtiger Schritt um 0,25 Prozentpunkte, der der Konjunktur neuen Schub verleihen soll.
Nutzfahrzeug-Riesen im Rally-Modus
Die Gewinner des Tages waren schnell ausgemacht: Aktien, die von einer robusten US-Wirtschaft besonders profitieren, zogen kräftig an. An der DAX-Spitze setzte sich die Aktie von Daimler Truck mit einem satten Plus von 3,1 Prozent fest. Im MDax feierte die VW-Tochter Traton mit einem Kursfeuerwerk von 4,1 Prozent den Tagessieg. Die Fantasie der Anleger ist klar: Niedrigere Zinsen kurbeln die US-Wirtschaft an, was die Nachfrage nach Lkw und Nutzfahrzeugen beflügeln dürfte.
Rüstungswerte: Analysten-Lob sorgt für Auftrieb
Auch die zuletzt stark gelaufenen Rüstungswerte blieben im Fokus der Anleger. Dieses Mal sorgte die US-Bank Citigroup für Kauflaune. Die Analysten strichen ihre Verkaufsempfehlungen für Hensoldt und Renk, was den Aktien sofort Beine machte. Hensoldt verteuerte sich um 3,7 Prozent, während Renk um 1,5 Prozent zulegte. Die Begründung der Experten: Fundamental seien die Papiere nicht mehr überbewertet. Der Branchenprimus Rheinmetall legte im Sog der guten Stimmung ebenfalls um 0,9 Prozent zu.
Die Schattenseiten
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Bei der Commerzbank-Aktie machten Anleger nach der jüngsten Kursrallye Kasse. Das Papier sackte als DAX-Schlusslicht um 3,8 Prozent ab. Ebenfalls auf der Verliererseite fand sich die Aktie von DHL wieder, die 0,9 Prozent nachgab. Belastend wirkte hier eine skeptische Studie von Kepler Cheuvreux. Die Experten äußerten Zweifel, ob der Logistikkonzern seine operativen Jahresziele erreichen kann.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank, Daimler Truck.
22.08.2025, 18:12