Schwache Übersee-Börsen und der anstehende "Hexensabbat" dürften am Freitagmorgen erst einmal die Anleger am deutschen Aktienmarkt verschrecken. Kurz nach Handelsbeginn notiert der XDAX bei 10.662 Punkten und damit um 0,8 Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Vortag.
"Nach der Zinsentscheidung ist vor der Zinsentscheidung", sagt Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Die Märkte spekulierten schon wieder darauf, wann die US-Notenbank welchen nächsten Schritt tue - dieser dürfte nicht allzu lange auf sich warten lassen.
Bank of Japan auf Draghis Spuren
Die US-Börsen rutschten am Donnerstag nach anfänglichen Gewinnen ins Minus ab, wodurch sich das technische Bild deutlich eintrübt hat. Die Vorgabe ist entsprechend negativ: IG sah den US-Leitindex Dow Jones zuletzt 1,2 Prozent unter dem Xetra-Schluss. Auch in Japan ging es abwärts: An der Börse in Tokio herrschte Enttäuschung darüber, dass das Wertpapierkaufprogramm der japanischen Zentralbank nicht stärker ausgeweitet wurde (Draghi lässt grüßen). Der Nikkei ging mit einem Minus von annähernd zwei Prozent aus dem Handel.
Vorsicht vor Hexen
Zudem üben sich einige Anleger in Vorsicht vor dem heutigen "Hexensabbat": An diesem großen Verfallstag laufen an der Terminbörse viele Wetten auf DAX, MDAX und TecDAX aus. Große Marktteilnehmer wie Fonds- oder Vermögensverwalter versuchen im Vorfeld, die aktuellen Kurse auf jene Preise zu treiben, bei denen sie an der Terminbörse engagiert sind. Entsprechend kommt es in der Regel binnen Minuten zu hohem Handelsvolumen und deutlichen Kursschwankungen.
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(Mit Material von dpa-AFX)